Nach den Pfingstferien ist vor den Sommerferien! Viele können den nächsten Urlaub gar nicht mehr erwarten, fragen sich aber jetzt schon: Wie wird sich die Corona-Lage bis dahin entwickeln? Ein weiteres Problem ist die Handhabung mit dem Impfausweis. Am heutigen 14. Juni soll es mit dem digitalen Impfnachweis so richtig losgehen - unter anderem in den Apotheken. Doch was genau ist das eigentlich? Wie funktioniert der digitale Impfnachweis und was passiert mit dem alten, gelben Impfbüchlein?
Der digitale Impfnachweis - etwa in Form der CovPass-App - ist als eine ergänzende Möglichkeit zu verstehen, um seine erhaltenen Impfungen dokumentieren zu können. Informationen über den Impfstoff, den man erhalten hat, oder den Impfzeitpunkt sollen dann ganz einfach über das eigene Smartphone auf digitalem Weg gespeichert werden können. Verpflichtend ist die Nutzung der App natürlich nicht. Auch weiterhin können das gelbe Impfheft oder das ausgedruckte Impfzertifikat als Nachweis vorgelegt werden.
Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) hat bekannt gegeben, dass viele deutsche Apotheken ab dem 14. Juni den Nachweis kostenlos nachträglich ausstellen können. Bürgerinnen und Bürger müssen dazu aber vollständig geimpft sein und dies auch nachweisen können - etwa über ihr Impfheft. Anfangs könnte allerdings noch etwas Geduld gefordert sein. "In den ersten Tagen wird die Zahl der Apotheken, die das Angebot machen, wahrscheinlich noch begrenzt sein. Wir gehen aber davon aus, dass die Zahl der Apotheken sehr schnell im vierstelligen Bereich liegt", erklärt Thomas Dittrich, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes, in einer Mitteilung. Einzelne Bundesländer haben laut Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (41) zudem damit begonnen, postalische Zertifikate an bereits durchgeimpfte Bürger auszusenden. Neben den Apotheken stellen natürlich auch Ärzte und die Impfzentren ein entsprechendes Zertifikat aus.
Genesen, geimpft oder frisch getestet? Der Corona-Status von Bürgerinnen und Bürgern soll für alle über CovPass mühelos abrufbar sein und als nationales Pendant zum grünen EU-Zertifikat dienen. Entwickelt wurde die kostenlose App, die vergangene Woche vorgestellt wurde, für das Bundesgesundheitsministerium und das Robert Koch-Institut (RKI). Der jeweilige Status leuchtet entweder rot oder grün. Letzteres bedeutet genesen, geimpft oder getestet, rot das Gegenteil. Alternativ können Anwender aber auch die bereits bekannte Corona-Warn-App nutzen, die über ein Update ebenso eine entsprechende Nachweis-Funktion erhalten hat.
Und so geht's: Zunächst müssen sich Android- oder iPhone-Nutzer eine der kostenlosen Apps auf dem üblichen Weg über den Google Play Store oder App Store installieren. Die Daten zur Corona-Impfung werden dann über einen QR-Code auf das Smartphone übertragen, der später auch als Nachweis gilt und von Verantwortlichen gescannt werden kann. Der QR-Code zum erstmaligen eigenen Einscannen befindet sich auf einem Zertifikat, das Bürger dann bei der Impfung erhalten.
Um Betrug beim Vorzeigen vorzubeugen, muss der Inhaber der App auch immer ein Ausweisdokument, etwa den Personalausweis, dabeihaben. Eine Internetverbindung ist nicht notwendig, um seinen digitalen Nachweis vorzeigen zu können. Da der volle Corona-Impfschutz erst 14 Tage nach der letzten Impfung erreicht ist, kann der QR-Code auch erst ab dem 15. Tag nach dem letzten Piks als Nachweis für eine vollständige Impfung genutzt werden.
Bei der Erstellung des notwendigen Zertifikats werden alle notwendigen Daten einmalig an das RKI gesandt, um diese zu signieren. Danach werden die Angaben direkt wieder gelöscht. Es ist kein zentrales Impfregister geplant, dauerhaft liegen die erhobenen Daten nur auf dem eigenen Smartphone. Die App, die ab iOS 12 und Android 6 unterstützt wird, kann jederzeit gelöscht werden. Die zuvor gespeicherten Informationen werden dabei vom Smartphone entfernt, wie das RKI versichert.
Mit dem Scannen des QR-Codes über die CovPass-App werden unter anderem Name, Vorname, Geburtsdatum, Krankheit (gegen die geimpft worden ist), Impfstoff, Produkt, Hersteller, Dosennummer, Gesamtdosen, Impfdatum, Land und Aussteller des technischen Zertifikates sowie eine Identifikationsnummer auf dem Smartphone gespeichert. Der Code, der vorgelegt werden kann, gibt allerdings dem Gegenüber nur Auskunft über Name, Vorname, Geburtsdatum und Impfstatus.