Ab dem nächsten Montag ist es endlich soweit! Dann dürfen in
Rheinland-Pfalz nicht nur die Friseure wieder an die Arbeit gehen. Denn auch Fußpfleger, Fahrlehrer und Gärtner sowie viele Geschäfte des Einzelhandels können dann wieder öffnen, wenn sie ihr Kunden nur einzeln oder mit vorgegebenen Terminen in den Laden lassen. Alle diese Erleichterungen wurden vom Ministerrat des Bundeslandes am Mittwoch in Mainz beschlossen. Zudem sollen voraussichtlich auch Baumärkte und Gartencenter öffnen. Allerdings darf der Verkauf in diesem Fall nur im Freien erfolgen. Auch Tierparks und Botanische Gärten dürfen öffnen und bis zu einem Viertel der normalerweise erlaubten Gäste empfangen.
Rheinland-Pfalz ist eines der Bundesländer in denen der Inzidenzwert bereits jetzt unter dem einst geltenden Grenzwert von 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner innerhalb von 7 Tagen liegt. Kein Wunder also, dass die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer “große Fortschritte“ beim Infektionsgeschehen sieht. Der Erfolg der nun beschlossenen Öffnungen sei laut Dreyer von einem Zusammenspiel verschiedener Faktoren abhängig. Neben niedrigen Infektionszahlen seien auch eine gute Impfquote und eine hohe Testquote notwendig, um die Wirtschaft wieder langsam anzukurbeln. “Wir sehen, dass die Ungeduld in der Bevölkerung und im Handel wächst“, erklärt Dreyer. Trotzdem bereiten vor allem die sich ausbreitenden Virusmutationen große Sorgen. Deshalb soll dann in der Bund-Länder-Schalte am 3. März über weitere Schritte in der Corona-Pandenie entschieden werden.
Nachdem nun die Entscheidungen in Rheinland-Pfalz gefallen sind, drängt man auch auf der anderen Rheinseite in Hessen auf Öffnungen. Allerdings liegen die Inzidenzen sowohl im ganzen Bundesland als auch in den einzelnen Kommunen in Rheinland Pfalz deutlich niedriger. Trotzdem will nun auch der Handelsverband Hessen auf Lockerungen zum 1. März drängen. “Rheinland-Pfalz setzt nun genau das um, was wir bereits ausführlich mit der hessischen Landesregierung erörtert haben“, erklärt Sven Rohde, Geschäftsführer des Handelsverbands Hessen. “Aus unserer Sicht ist es nun geboten, dass Hessen ebenfalls öffnet”, fordert Rohde. Eine Ansicht die auch der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) teilt. Dieser habe sich immer wieder dafür eingesetzt, dass Hessen die gleichen Maßnahmen ergreift, wie die Bundesländer in der Nachbarschaft. “Um einen Einkaufstourismus und damit Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden, führt an einem ersten Öffnungsschritt in Hessen kein Weg mehr vorbei“, erklärt Rohde. Außerdem fordere man auch in größeren Geschäften zu erlauben, dass dort mehr als nur eine Person beraten werden darf.
