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Diese Trends werden die Pandemie überdauern

Licht am Ende des Tunnels

Das Leben mit dem Coronavirus ist für die meisten Menschen inzwischen Alltag. Gerade für Berufstätige hat sich seit dem Ausbruch der Pandemie vor über einem Jahr vieles verändert. Einige der Entwicklungen werden die Krise überdauern, vor allem solche, die mit der Digitalisierung in Zusammenhang stehen. Was uns in der Zukunft erwartet.

Homeoffice erst der Anfang?

Die Corona-Pandemie hat den Arbeitsmarkt umgewälzt. Rund ein Viertel aller Berufstätigen in Deutschland ist seit März 2020 in das Heimbüro gewechselt, das sind 10,5 Millionen Menschen. Weitere 20 Prozent (8,3 Millionen Personen) sind mindestens einen Tag der Woche von zu Hause aus tätig, wie aktuelle Erhebungen des Digitalverbands Bitkom zeigen. Diese neue Flexibilität dürfte erhalten bleiben, darin sind sich zahlreiche Experten einig. Manche von ihnen, Zukunftsforscher Andreas Reiter aus Wien etwa, denken sogar, dass Videokonferenzen erst der Anfang sind.

Reiter glaubt, die Pandemie beschleunige lediglich Prozesse, die ohnehin auf dem Weg sind, beispielsweise die Digitalisierung. Videokonferenzen bezeichnet er daher als "Brückentechnologie", die schon bald durch Virtual Reality und Hologramme ersetzt werden könne. Seine Prognose: "Das können wir uns jetzt noch schwer vorstellen. Ich hoffe, dass wir uns in fünf Jahren wieder so treffen wie gewohnt, analog und mit Handschlag. Wir können uns aber auch digital treffen, was manchmal aus Zeit- oder Distanzgründen ja durchaus von Vorteil sein kann."

Saubere Luft im Büro und anderswo

Durch das Coronavirus ist die Sensibilität der Bevölkerung in puncto Luftreinheit enorm gewachsen. Ob an Schulen, in Verwaltungsgebäuden, der Gastronomie oder auf Büroflächen - viele von ihnen haben im Laufe des letzten Jahres die zeitweise Menschenleere genutzt und in Luftfilteranlagen investiert, um für die Zukunft gewappnet zu sein. Staatliche Hilfen begünstigen die Nachfrage. Denn wer die Überbrückungshilfe III zugesprochen bekam, bekommt einen Zuschuss zwischen 30 und 90 Prozent, abhängig von der jeweiligen Umsatzeinbuße, wie Thorsten Lehmann von Sunny Air Solutions, einem Spezialisten für Luftreinigungskonzepte, betont. Ist die Pandemie einmal besiegt, haben die Menschen noch viele Jahre lang etwas von den neuen Luftreinigungsanlagen.

Shopping häufiger digital

Einkaufen im Internet erfreute sich bereits vor der Corona-Krise großer Beliebtheit. Doch der Einfluss der Pandemie auf das Konsumverhalten der Menschen ist enorm. So bestellten viele Menschen, die Online-Shopping bislang wenig oder gar nicht nutzten, 2020 zum ersten Mal im Internet. Je nach Umfrage geben zwischen 86 und 95 Prozent der Befragten an, seit dem Ausbruch der Pandemie mindestens einmal online eingekauft zu haben. Egal, ob Baumarkt- oder Büroartikel, Lebensmittel oder die schon vor der Pandemie beliebten Textilien und Schuhe: Experten erwarten, dass der Trend auch nach der Krise anhält.

Trend beim Essen geht zum Selberkochen

Landauf, landab haben sich gastronomische Betriebe Hygienekonzepte überlegt, die wegen der Corona-Schutzmaßnahmen häufig über den Haufen geworfen wurden. Um weiterhin das Lieblingsessen an die Stammgäste bringen zu können, haben daher viele Restaurants zu liefern begonnen, die das bislang nicht taten. Diesen Vertriebsweg dürften sich einige auch in Zukunft offenhalten wollen - gerade, um weiterhin Menschen zu erreichen, die ihre Mittagspause im Homeoffice verbringen.

Nicht nur das fertig zubereitete Essen boomt, auch die Lieferung von Zutaten zum Selberkochen am Feierabend ist auf dem Vormarsch. "Die Nachfrage nach Kochboxen hat sich bei uns im vergangenen Jahr in allen Märkten deutlich erhöht. Nicht nur unsere Zahl der aktiven Kunden erreicht Rekordwerte, wir konnten im dritten Quartal 2020 die Anzahl der Bestellungen im Vergleich zum Vorjahr sogar verdoppeln", berichtet etwa Nils Hermann von HelloFresh, der die Boxen Corona-konform nach Hause liefert. Experten erwarten, dass dieser Trend über die Krise hinaus anhält und sich Beschäftigte auch nach der Krise den Feierabend mit Lieferungen von HelloFresh, REWE oder kleineren, regionalen Anbietern versüßen können.