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Diese Tage werden sie nie vergessen

Mit „Won’t Forget These Days“ gelingt Fury in the Slaughterhouse 1990, drei Jahre nach der Band-Gründung in Hannover, der erste Mini-Hit.

Fury in the Slaughterhouse, auch liebevoll als Fury bekannt, hat mit ihrem neuen Album "Hope" den Sprung an die Spitze der Album-Charts geschafft. Die Band, bestehend aus den Brüdern Kai (heute 63) und Thorsten Wingenfelder (57), Rainer Schumann (59), Christof Stein-Schneider (61) und Hannes Schäfer (58), ist nach einer bewegten Geschichte endlich ganz oben angekommen.

Ein langer Weg an die Spitze

Sänger Kai Wingenfelder freut sich auf Facebook: "Wir drehen am Rad! Die kleine Kellerband aus Hannover, die damals davon geträumt hat, mal in die Charts zu kommen! Jetzt, knapp 5 Millionen Alben später, die erste Album Nr. 1!!" Sein Bruder Thorsten ist "leicht gerührt und auch ein wenig geschüttelt". Der Weg an die Spitze war nicht nur lang, sondern auch von vielen Höhen und Tiefen geprägt. Die Band erspielte sich von Anfang an eine treue Fangemeinde durch beeindruckende Konzerte vor allem in Norddeutschland. Mit schnörkellosem Rock, der einprägsamen Stimme von Kai Wingenfelder und englischen Texten füllten sie ab 1988 große Live-Clubs wie das "Capitol" in Hannover und die "Outpost" in Göttingen. Bis heute besteht eine besondere Magie zwischen den Musikern und ihren Fans, die alle Texte mitsingen.

Der Durchbruch

Der große Durchbruch für Fury in the Slaughterhouse kam 1993 mit dem Album "Mono", das mit Gold für 250.000 verkaufte Platten ausgezeichnet wurde und sich mehr als sieben Monate in den Charts hielt. Von da an galten sie als die "deutschen R.E.M.". Bei der anschließenden Tournee kamen 285.000 Fans zu den 71 Konzerten. Auch die Hallen im Süden Deutschlands wurden immer größer.

Der Traum von Amerika

Beflügelt von diesem Erfolg versuchte die Band, auch in den USA durchzustarten. Ähnlich wie in Deutschland spielten sie zahlreiche Club-Konzerte. Doch der ganz große Erfolg blieb trotz 100.000 verkaufter "Mono"-Alben aus.

Die Höhen und Tiefen

Die Band spielte weiter, brachte alle zwei Jahre neue Alben heraus und schaffte es mit "Brilliant Thieves" 1997 sogar auf Platz 3 der Charts. Doch die Musik-Kritiker bemängelten zunehmend eine fehlende Weiterentwicklung. Die renommierte Zeitschrift "Rolling Stone" schrieb: "Eigentlich ist seit dem Album 'Mono' der Zauber verflogen." Ihren treuen Fans war das egal. Sie feierten weiterhin die Fury-Konzerte. Doch nach und nach machten sich Ermüdungserscheinungen in der Band bemerkbar und es kam zur Trennung. Im Sommer 2008 endete vorerst die Ära mit drei ausverkauften Konzerten in Hannover. Sänger Wingenfelder sagte später dazu: "Wir wollten Freunde bleiben und nicht noch 20 Jahre lang auf jedem Schützenfest spielen, um uns am Ende selbst nicht mehr hören zu können."

Das Comeback

In den folgenden Jahren kamen sie immer wieder für einzelne Konzerte zusammen. Zum 30-jährigen Bandjubiläum im März 2017 spielten Fury dreimal vor 35.000 Fans in der ausverkauften Arena in Hannover. Die Begeisterung war so groß, dass weitere Auftritte in anderen Städten folgten. Was zunächst nicht als dauerhafte Wiedervereinigung geplant war, wurde jedoch genau das.

Ein neues Kapitel

2021 veröffentlichten Fury in the Slaughterhouse mit "Now" ihr erstes reguläres Album seit 13 Jahren. Die Band stellte fest, dass sie sich seit vier Jahren nicht mehr gestritten hatten und einfach gute Laune hatten. Mit zunehmendem Alter lernt man, dass es Dinge gibt, über die man sich nicht aufregen oder streiten muss, weil sie es nicht wert sind. Man konzentriert sich mehr auf die wesentlichen Dinge. Mit Erfolg! "Now" schaffte es auf Platz 2 der Charts. Die laufende Open-Air-Tournee von Fury in the Slaughterhouse ist in vielen Städten ausverkauft. Für Thorsten Wingenfelder ist es eine großartige Reise, die noch viele Jahre weitergehen soll.