Es ist der 30. März 1981: US-Präsident Ronald Reagan (1911-2004) ist nach einem Termin auf dem Weg zu seiner Präsidentenlimousine. Er ist umringt von Leibwächtern und winkt den Fotografen zu, als plötzlich Schüsse fallen. Die fünfte Kugel verletzt den Präsidenten schwer, er wird in die Notaufnahme gebracht. Der Täter: John Hinckley Jr. (65), ein psychisch kranker Mann, dessen Ziel es offenbar war, die Aufmerksamkeit von Schauspielerin Jodie Foster (58) auf sich zu ziehen. Reagan und drei weitere Verletzte überlebten den Anschlag. Neben Reagan wurden schon viele weitere berühmte Persönlichkeiten das Ziel von Attentätern, unter anderem diese Anschläge schockierten die Welt:
Vor Ronald Reagan wurden schon zwei weitere US-Präsidenten Opfer von Attentaten: Abraham Lincoln (*1809) wurde 1865 in einem Theater angeschossen und starb am Tag darauf. Knapp 100 Jahre später starb erneut ein US-Präsident durch Schüsse: Am 22. November 1963 wurde John F. Kennedy (*1917) während einer Fahrt im offenen Wagen durch Dallas, Texas, ermordet. Das Attentat ist eines der bekanntesten der modernen Geschichte und hat die ganze Welt erschüttert. Auch Kennedys jüngerer Bruder Robert (*1925) starb fünf Jahre später durch ein Attentat.
Der US-Bürgerrechtler und Pastor Martin Luther King Jr. (*1929) starb am 4. April 1968, nachdem er auf dem Balkon eines Motels in Memphis, Tennessee, von Kugeln getroffen worden war. Das Attentat führte damals zu großen politischen Unruhen im ganzen Land.
Die Irisch-Republikanische Armee (IRA) verbreitete Jahrzehnte lang Schrecken in Großbritannien. Einem Anschlag fiel 1979 auch Lord Louis Mountbatten (1900-1979), Onkel von Prinz Philip, Herzog von Edinburgh (99), zum Opfer. Während eines Urlaubs in seinem irischen Sommerhaus wurde der Royal von einer Bombe getötet, die die IRA auf seinem Boot platziert hatte.
Als John Lennon (*1940) und seine Ehefrau Yoko Ono (88) am Abend des 8. Dezember 1980 kurz vor 23 Uhr vor ihrem New Yorker Apartmenthaus standen, schoss der Attentäter Mark David Chapman (65) mit einem Revolver auf den ehemaligen Beatle. Lennon erlag wenige Stunden später seinen Verletzungen. Die Ermordung des Musikers löste weltweit eine Welle des Entsetzens aus. Der Attentäter soll eine Art Besessenheit in Bezug auf Lennon entwickelt haben, die zugleich aus Bewunderung und Hass entstanden war. Noch am Nachmittag desselben Tages hatte Chapman Lennon um ein Autogramm gebeten.
Papst Johannes Paul II. (1920-2005), von 1978 bis 2005 Oberhaupt der katholischen Kirche, überlebte zwei Attentate. Am 13. Mai 1981 trafen den Papst mehrere Schüsse aus der Pistole eines türkischen Rechtsextremisten, als er im offenen Papamobil über den Petersplatz fuhr. Ein Jahr später kam es erneut zu einem Anschlag: Während einer Pilgerreise durch Portugal versuchte der Priester Juan María Fernández y Krohn, den Papst mit einem Bajonett anzugreifen. Die päpstlichen Leibwächter konnten den Attentäter jedoch überwältigen.
Als Kanzlerkandidat der SPD trat Oskar Lafontaine (77) im April 1990 gerade bei einer Wahlkampfveranstaltung in Köln auf, als eine psychisch kranke Frau den Politiker mit einem Messerstich schwer verletzte. Die Frau war nach der Veranstaltung mit einem Blumenstrauß auf ihn zugekommen und stach ihm mit einem Fleischermesser in den Hals. Dabei verfehlte sie nur knapp seine Halsschlagader.
Nur sechs Monate später wurde Wolfgang Schäuble (78), damals Bundesinnenminister, bei einer Wahlkampfveranstaltung Opfer eines Attentats, an dessen Folgen der CDU-Politiker noch heute leidet. Der Attentäter feuerte zwei Schüsse von hinten auf Schäuble, einer traf seinen Kiefer, der andere das Rückenmark. Seit dem Attentat ist der heutige Bundestagspräsident querschnittsgelähmt und auf einen Rollstuhl angewiesen.
Im Musikbusiness kam es bereits vielfach zu Gewaltausbrüchen. Rapper Tupac Shakur (*1971) befand sich im September 1996 gerade auf dem Heimweg von einem Boxkampf in Las Vegas. Als sein Wagen an einer Ampel anhielt, trafen ihn mehrere Schüsse. Der Rapper wurde von den Kugeln in Brust, Becken und Arm getroffen und starb wenige Tage später im Krankenhaus. Wer hinter der Tat steckt, ist bis heute nicht geklärt. Als Strippenzieher sollen einige Insider Gerüchten zufolge angeblich seinen Rivalen The Notorious B.I.G. vermutet haben, der nur Monate später selbst einem Attentat zum Opfer fiel...
The Notorious B.I.G. (*1972) wurde im März 1997 ebenfalls in seinem an einer Ampel haltenden Auto erschossen. Insgesamt sieben Schüsse wurden auf den Wagen abgefeuert, auf dessen Beifahrersitz der Musiker saß. Der Rapper starb noch am selben Abend. Auch dieses Attentat konnte nie vollständig aufgeklärt werden.
In den frühen 1990er Jahren waren die Tennisspielerinnen Steffi Graf (51) und Monica Seles (47) sportliche Rivalinnen. Im April 1993 spielte Seles beim Hamburger Rothenbaum-Turnier im Viertelfinale gegen Magdalena Maleewa (45). Während des Spiels attackierte ein psychisch kranker Graf-Fan die damalige Weltranglistenerste Seles mit einem langen Messer, das er ihr in den Rücken stach. Seles überlebte, bestritt nach dem Attentat jedoch zwei Jahre lang keine Profispiele mehr.