Die Welt trauert um eine Legende: Der argentinische Fußballstar Diego Maradona starb am Mittwoch im Alter von 60 Jahren. Der Weltmeister von 1986 sei einem Herzstillstand erlegen, sagte sein Sprecher der Nachrichtenagentur AFP. Maradonas Leichnam soll während der angeordneten dreitägigen Staatstrauer ab Donnerstag im Präsidentenpalast in Buenos Aires aufgebahrt werden, wie die argentinische Präsidentschaft mitteilte. Aus aller Welt kamen derweil Botschaften der Trauer und der Anerkennung: Fußballstars wie Lionel Messi und Cristiano Ronaldo bezeichneten Maradona als "unsterblich" und "ewiges Genie".
Nach Angaben des Staatsanwalts John Broyard starb Maradona "um 12 Uhr mittags" (Ortszeit) in seinem Haus. Es werde eine Obduktion vorgenommen, um die genaue Todesursache festzustellen.
Wie ein Sprecher der argentinischen Präsidentschaft mitteilte, wird der Leichnam von Donnerstag bis Samstag im Präsidentenpalast Casa Rosada aufgebahrt. Die Öffentlichkeit soll die Möglichkeit bekommen, sich von der Fußball-Legende zu verabschieden. In Buenos Aires strömten bereits nach der Todesnachricht Fans zum Obelisken im Zentrum der Hauptstadt - und zum Bombonera, dem Stadion der Boca Juniors und dem Geburtsort des Fußballtalents Maradona.
Der sechsmalige Weltfußballer Lionel Messi sprach von einem "sehr traurigen Tag für alle Argentinier und für den Fußball." Im Onlinedienst Instagram schrieb Maradonas Landsmann weiter: "Er geht, aber verlässt uns nicht ganz, denn Diego ist unsterblich."
Auch der portugiesische Fußballstar Cristiano Ronaldo reagierte auf den Tod des "Fußballgotts": "Heute sage ich auf Wiedersehen zu einem Freund, und die Welt sagt auf Wiedersehen zu einem ewigen Genie", schrieb der fünfmalige Weltfußballer auf Twitter. Ronaldo bezeichnete Maradona weiter als einen "unvergleichlichen Zauberer". Der Argentinier hinterlasse nun "ein Erbe ohne Grenzen und eine Leere, die nicht zu füllen ist".
"Welch eine traurige Nachricht. Ich habe einen großartigen Freund verloren, die Welt eine Legende", twitterte ebenfalls die brasilianische Fußball-Ikone Pelé. "Ich hoffe, wir spielen eines Tages gemeinsam im Himmel."
Auch die früheren Klubs des Ex-Weltmeisters trauerten - und zeigten sich stolz, Maradona in ihren Reihen gehabt zu haben. "Für immer in unseren Herzen. Ciao Diego", twitterte der SSC Neapel in Italien; "Ewige Dankbarkeit. Ewiger Diego!", schrieben die Boca Juniors aus Buenos Aires.
Zur Würdigung Maradonas wurden vor allen Champions-League-Spielen am Mittwochabend Schweigeminuten abgehalten.
Maradona war erst Anfang November im Krankenhaus ein Blutgerinnsel aus dem Gehirn entfernt worden. Nachdem dieses nach Angaben der Ärzte erfolgreich operiert wurde, verzögerte sich aber die Entlassung des ehemaligen Fußballstars. Sein Arzt Leopoldo Luque hatte dies mit "Verwirrung" und "Entzugserscheinungen" des Patienten begründet.
Das Leben des früheren Weltmeisters war von einer langen Geschichte der Drogen- und Alkoholabhängigkeit geprägt; Maradona hatte immer wieder mit Gesundheitsproblemen zu kämpfen. So erlitt er zwei Herzinfarkte, erkrankte an Hepatitis und ließ sich wegen schweren Übergewichts einen Magen-Bypass legen. Er hatte sich nach Angaben seines Sprechers zuletzt von seiner Gehirn-OP in seinem Haus am Stadtrand von Buenos Aires erholt.
Beruflich war Maradona zuletzt als Trainer des argentinischen Fußballclubs Gimnasia y Esgrima La Plata tätig. Unvergessen machte ihn seine Aktion im WM-Viertelfinale 1986, als er den Ball gegen England mit der Hand ins Tor beförderte. Danach behauptete er, die "Hand Gottes" sei im Spiel gewesen.
by ALI BURAFI