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Die Ukraine und die NATO: Warum gibt es keinen Fahrplan?

Die Angst vor einer Eskalation mit Russland

Die Begründung ist aber noch aus einem weiteren Grund absurd: In Wahrheit verschweigen die Nato-Staaten den wahren Grund, warum sie der Ukraine zum jetzigen Zeitpunkt keinen Fahrplan geben wollen. Insbesondere in den USA, aber auch in Deutschland und anderen Staaten gibt es Bedenken, dass bei einer konkreten Zusage es eine weitere Eskalation mit Wladimir Putin geben könnte. Wie diese Eskalation aussieht, führt zwar niemand genau aus, aber am Ende geht es um die Frage, ob und wie der Krieg beendet werden kann. Es ist kein Zufall, dass Bundeskanzler Olaf Scholz just in diesen Tagen angekündigt hat, wieder mit Wladimir Putin telefonieren zu wollen. Auch weil die ukrainische Gegenoffensive bislang nicht so läuft, wie manche es sich erhofft hatten, wird hinter vorgehaltener Hand immer wieder darüber gesprochen, dass der Zeitpunkt kommen könnte, dass verhandelt wird. Wann es so weit ist, wie viele Jahre es dauert, scheint völlig offen, aber klar ist, dass der Glaube daran, die Ukraine könne das gesamte Territorium zurückerobern, zumindest zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr überall in der Nato vorhanden ist.

Die Verpflichtung, die Gründe offenzulegen

US-Präsident Joe Biden und auch Bundeskanzler Olaf Scholz hätten die Verpflichtung, die Gründe, warum sie keinen Nato-Fahrplan für die Ukraine wollen, offen zu nennen. Die Ukraine hat die Wahrheit verdient und insbesondere die Soldaten, die im Schützengraben an der Front liegen. Das sollte uns nicht egal sein: Denn SIE sind es, die dafür sorgen, dass Russlands Armee immer schwächer wird - und damit auch weniger gefährlich für uns.