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Die kuriosesten Weihnachtsbräuche weltweit

In Japan isst man Fast Food

Weihnachten ist nicht nur die Zeit der Geschenke und des Festtagsessens, in aller Welt gibt es zudem unterschiedlichste Traditionen. Das sind die schönsten, geheimnisvollsten und kuriosesten Weihnachtsbräuche in Japan, Spanien, Island und Co.

Kinder auf der ganzen Welt schreiben vor Weihnachten einen Brief an den Weihnachtsmann, um ihm ihre Geschenkwünsche mitzuteilen. In Kanada geht die Tradition so weit, dass die Kinder sogar eine genaue Adresse haben, wo der Brief auch ankommt: Santa Claus, North Pole H0H 0H0, Canada. Seit 1982 lassen sich Weihnachtsmann-Briefe an diese Postleitzahl der kanadischen Post adressieren. Rund 15.000 freiwillig tätige Mitarbeiter sorgen dafür, dass Santa Claus jeden dieser Briefe in der Sprache beantwortet, in der er geschrieben wurde.

In Norwegen hält an Weihnachten der Aberglaube Einzug. Viele Leute verstecken rechtzeitig vor Heiligabend ihre Wischmopps und Besen im Haus. Sie befürchten, dass Hexen und böse Geister sonst die Feger stibitzen, sie als Transportmittel nutzen und die besinnliche Ruhe stören.

In Japan bilden sich an den Weihnachtstagen in Filialen der US-Fast-Food-Kette Kentucky Fried Chicken (KFC) lange Schlangen. Der Grund? Dort wird zum besinnlichen Fest traditionell das “Kurisumasu ni wa kentakkii!” serviert, auch bekannt als “Kentucky zu Weihnachten!”. Jedes Jahr kann man eines der heiß begehrten Weihnachtsmenüs vorbestellen. Das Weihnachtshühnchen wurde erstmals 1974 in einer Kampagne beworben. Seitdem verzeichnet KFC in Japan an Heiligabend die höchsten Umsatzzahlen des ganzen Jahres.

In der venezolanischen Hauptstadt Caracas steht bei vielen Familien der weihnachtliche Kirchgang fest auf dem Programm. Doch statt zu Fuß oder mit dem Auto schlüpfen viele Bewohner in Rollschuhe. Ganze Straßen werden abgesperrt, um diese Tradition zu bewahren.

In Island verbreiten fiese Trolle zu Weihnachten Schrecken. Die 13 Jólasveinar, die isländischen Weihnachtsmänner, haben nichts mit dem freundlichen Santa Claus oder dem himmlischen Christkind gemein. Unter anderem sorgen Pottasleikir (der Topflecker), Gattapefur (der Türschlitzschnüffler) und Bjugnakraekir (der Wurststibitzer) für eine unruhige Weihnachtszeit. Auch ihre Mutter Grýla und Weihnachtskatze Jólakötturinn, die unartigen Kinder frisst, verbreiten grimmige Stimmung. Für isländische Kinder bedeutet das: Wenigstens einen Monat im Jahr haben sie brav zu sein.

Schaurige Kreaturen treiben auch in der österreichischen Vorweihnachtszeit ihr Unwesen. Allerdings kann man diesen unmittelbar begegnen: Beim Krampuslauf ziehen verkleidete Erwachsene durch die Straßen. Sie tragen Kostüme aus zotteligem Fell, Hörnern und einer angsteinflößenden Fratze. Der Krampus ist zuständig für die unartigen Menschen. Im Unterschied zu Knecht Ruprecht kommt er aber selten allein: Die Perchten gehören zu seinem Gefolge. Die können gut sein oder böse, aber sie tragen immer Glocken bei sich, mit denen sie die bösen Geister des Winters austreiben.

Die Weihnachtsgurke ist in den USA eine beliebte Dekoration für den Weihnachtsbaum. Eine grüne “Christmas Pickle” wird zwischen den Zweigen des Baums versteckt und am Weihnachtsfest gehen die Gäste auf die Suche. Wer den Anhänger aus Glas findet, erhält eine Belohnung. Diese variiert von Familie zu Familie. Über den Ursprung der Tradition ist man sich uneinig: In den USA glauben viele, dass die Gewürzgurke als Weihnachtsschmuck deutsche Wurzeln habe. In Deutschland ist der Brauch jedoch weitgehend unbekannt.

Kaum eine spanische Familie verzichtet auf diese Tradition zu Weihnachten: Familie, Freunde und ganze Dörfer fiebern gemeinsam der jährlichen Ziehung der Weihnachtslotterie entgegen. Die Gewinnzahlen werden am 22. Dezember 2019 live im Fernsehen bekanntgegeben. Der Höhepunkt ist die Bekanntmachung der Gewinnzahlen des Hauptpreises, dem sogenannten “El Gordo” (“Der Dicke”). Es werden Gesamtgewinne von rund 2,3 Milliarden Euro ausgeschüttet. Die Sonderziehung gilt als die größte Lotterie der Welt.

Das traditionelle Weihnachtsgericht in Tschechien ist Karpfen mit Kartoffelsalat. Doch es finden sich auch Äpfel auf dem Tisch der Familien – dank einer alten Tradition: Nach dem Abendessen an Heiligabend zerschneidet jeder einen Apfel. Falls die Kerne im Innern einen fünfzackigen Stern bilden, werden alle am Tisch gesund bleiben. Wenn es weniger Samen sind, wird jemand von einer Krankheit heimgesucht.

Kinder in Italien bekommen nicht nur an Heiligabend Geschenke. Die Hexe Befana fliegt in der Nacht vom 5. auf den 6. Januar auf einem Besen von Haus zu Haus und sucht das Jesuskind. Dabei bringt sie Geschenke oder bestraft die Unartigen. Ihren Ursprung hat sie im italienischen Volksglauben, heute wird die Hexe überwiegend als gutmütige Fee dargestellt, die nur gute Gaben bringt. Am Vorabend des Drei­königstags hängen die Kinder Strümpfe an den Kamin oder stellen Schu­he auf, da­mit die Hexe sie beschenken kann.

(jom/spot)

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