Die Krim ist “bereits ein Schlachtfeld”, sagte ein ukrainischer Beamter diese Woche, als der russische Präsident Wladimir Putin die traditionellen Militärparaden zum Tag des Sieges im Vorfeld einer erwarteten Gegenoffensive aus Kiew absagte. Ist die Krim bald wieder in ukrainischer Hand?
Denys Chistikov, stellvertretender ständiger Vertreter des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Zelensky für die Krim, sagte am Freitag gegenüber Radio Free Europe/Radio Liberty, er glaube, die Bewohner der Krim und die Besatzungsverwaltung der Schwarzmeerhalbinsel seien sich darüber im Klaren, dass die Region letztendlich zur Ukraine zurückkehren werde. Die Krim wurde 2014 von Putin von der Ukraine annektiert, ein Schritt, der international nicht anerkannt wurde. In Teilen der Halbinsel gilt seit April letzten Jahres, also Wochen nach dem Beginn von Putins groß angelegtem Einmarsch in die Ukraine, die gelbe Terrorwarnstufe. In jüngster Zeit haben die russischen Streitkräfte die Halbinsel aus Furcht vor einem ukrainischen Vormarsch verstärkt. Die Rückeroberung des Gebiets ist ein wichtiges Kriegsziel der Ukraine. Im vergangenen Sommer schwor Zelensky, die Krim zurückzuerobern, und erklärte, das Kiewer Militär habe seit der Annexion der Region “das Ziel”, diese zurückzuerobern, nicht aufgegeben.
“Die Krim ist bereits ein Schlachtfeld”, sagte Chistikov. “Dies ist nicht länger ein Krieg zwischen der Ukraine und Russland, sondern ein Krieg um die Sicherheit nicht nur der Ukraine, sondern der ganzen Welt.”
Der Beamte wies darauf hin, dass die traditionellen Militärparaden, die am 9. Mai zur Feier des Tages des Sieges – Russlands jährliches Gedenken an die Niederlage der Nazis im Zweiten Weltkrieg – stattfinden sollten, auf der Krim gestrichen worden seien. Auf der Halbinsel fanden die ersten Gedenkfeiern zum Tag des Sieges 2014 statt.
“Auf der Krim ist dies bereits eine weitere Sicherheitsmaßnahme, die den Bewohnern der Krim selbst zeigt, dass die Situation nicht vollständig unter Kontrolle ist, wie die Besatzungsverwaltung versichert”, so Chistikov weiter. “Das zeigt, dass die militärischen Operationen und die Befreiung der Krim dennoch näher rücken und [die] Unsicherheit der Besatzer in ihren Kräften [wächst].”
