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“Die Höhle der Löwen”: Wenn zwei sich streiten, freut sich die Dritte

Die Highlights aus Folge sechs

Neue Gründer, neue Produkte, altbewährte Investoren: Doch in der sechsten Folge von “Die Höhle der Löwen” schienen Judith Williams (48), Dagmar Wöhrl (65), Carsten Maschmeyer (60), Dr. Georg Kofler (62), Frank Thelen (43), Nils Glagau (43) und Ralf Dümmel (52) nicht gerade die Spendierhosen anzuhaben. Viele Träume ließen sie zerplatzten – und gerieten am Ende schließlich selbst in Streit.

Okan Gürsel und Sven Gunkel haben bereits ein Unternehmen, wollen basierend auf ihrer neuen Idee “FlipCar” aber noch ein weiteres gründen. Ob sie mit dem Ansatz, Mietwagen für nur einen Euro anzubieten, bei den Investoren auf offene Ohren stoßen? Die Lösung, dass Autovermietungen ihre Mietwagen nicht länger unbesetzt von A nach B transportieren müssen, scheint den “Löwen” zu gefallen. Es gibt nur ein Problem: Sie verstehen die Struktur hinter der bereits vorhandenen Firma und der neu zu gründenden nicht.

Lediglich Kofler beißt an. Zehn Prozent der Unternehmensanteile für 500.000 Euro sind ihm jedoch zu wenig. Er fordert 30 Prozent – “nicht verhandelbar”, lauten die Worte des Investors. Und so müssen Gürsel und Gunkel am Ende ohne Deal die Heimreise antreten. Sie haben schlichtweg zu viel gewollt.

Gleiches lässt sich auch über Jennifer Lapidakis sagen. Sie hat mit “STRONG Fitness Cosmetics” die erste wisch-, wasser- und schweißfeste Kosmetik in Deutschland entwickelt – vegan und ohne Parabene und Tierversuche. Sie fordert von den Investoren 500.000 Euro für zehn Prozent ihrer Firmenanteile. Das Problem: In den “Löwen”-Stühlen sitzen ausschließlich Männer. Sie können sich mit dem Produkt nur wenig identifizieren – und steigen daher einer nach dem anderen aus.

Nur Kofler zeigt am Ende noch Interesse. Anderer Pitch, gleicher Ausgang: Für ihn sind zehn Prozent der Anteile schlichtweg zu wenig. Er fordert 25 Prozent und schießt damit über das Ziel hinaus. Ob Lapidakis wohl einen Deal hätte abschließen können, wenn Kosmetik-Queen Williams an diesem Tag in einem der Stühle gesessen hätte?

Asiatische Soßen, Dressings und Marinaden sind in den Supermärkten zahlreich vertreten. Was macht die Produkte von Tu-Nhu Roho alias “Mama Wong” also so besonders? Die Südvietnamesin verspricht: “Mit meinen Marinaden und Dressings, die nach alten Familienrezepten hergestellt sind, bringe ich euch den wahren Geschmack Asiens im Glasumdrehen nach Hause.” Dies würde die Investoren für 25 Prozent der Unternehmensanteile 60.000 Euro kosten. Kofler kommt allerdings erst gar nicht in den Geschmack von “Mama Wong”. Er leidet an einer Knoblauch-Unverträglichkeit und steigt als potenzieller Investor daher aus.

Glagau und Maschmeyer steigen ebenfalls aus und lassen Wöhrl und Dümmel den Vortritt. Während Letzterer Versprechen à la “Ich bringe das Produkt in mindestens 10.000 Filialen” macht, zeigt sich Wöhrl eher zurückhaltend – und legt sich damit selbst ein Ei. Am Ende entscheidet sich die Gründerin für Dümmels einladende Filialen-Offensive.

Isabell Armbruster, Marius Martin, Benedict Kuhlmann und Daniel Jäger wollen den “Die Höhle der Löwen”-Investoren beweisen, dass “Zurück in die Zukunft” längst Wirklichkeit ist. “JayKay” ist die weltweit erste elektrische Longboard-Achse, die flexibel an jedes Deck montiert und per Fingerring gesteuert werden kann. Was die “Löwen” für das Elektro-Longboard und zehn Prozent der Firmenanteile hinblättern müssen? Stolze 100.000 Euro.

Da Thelen bekennender Elektro- sowie Longboard-Fan ist, treten alle anderen Investoren von einem Deal zurück. Schmeichelhaft – aber aussichtslos. Denn nicht nur der stolze Preis von 2.000 Euro pro Stückzahl lässt Thelen zögern. Auch das wenig “smoothe” Fahrgefühl hält ihn am Ende von einem Angebot ab. Er erteilt “JayKay” eine Abfuhr.

Andre Sierek und Jan Stratmann wollen mit “BitterLiebe” die öde Kräuterkunde zum hippen Lifestyle-Produkt machen. Für 200.000 Euro bieten sie 12,5 Prozent der Unternehmensanteile. Die Investoren sind von den bitteren Tropfen aus 15 Kräutern begeistert, bis auf Kofler, der nach eigener Aussage zur Verdauung dann doch lieber zum Schnaps greifen würde. Die Angebote der übrigen “Löwen” flattern nacheinander ins Haus – und bringen den Ärger gleich mit.

Denn während Glagau, der mit Wöhrl einen gemeinsamen Deal anbietet, der Meinung ist, das Produkt müsse unbedingt in die Apotheke, um es groß zu machen, hält Großhandel-Experte Dümmel dagegen. Die Investoren geraten aneinander, werden laut und verlieren aus den Augen, dass mit Williams noch eine weitere “Löwin” scharf auf “BitterLiebe” ist. Und wie das nun mal so ist: Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte. Am Ende ist es Williams, die den beiden Gründern für 20 Prozent der Firmenanteile ihr Investment zusichert.

(cos/spot)

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