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“Die Höhle der Löwen”: Tee mit Schuss für Dagmar Wöhrl

Highlights aus Folge acht

Zähne zeigen heißt es gleich zu Beginn der achten Folge “Höhle der Löwen”. Es geht um ein Problem, das wohl jeder kennt: Die Reinigung der Zahnzwischenräume, meistens zeitaufwendig und umständlich. Deshalb hat Zahnarzt Dr. Louis Bahlmann mit zwei Freunden die “Wingbrush Interdentalbürste” erfunden, mit ihrer Hilfe können die Zahnzwischenräume einfach und schnell von Schmutz befreit werden. Zusätzlich hat der Zahnarzt noch Aktivkohle-Zahnseide im Angebot. 400.000 Euro benötigt der Gründer, 15 Prozent seiner Firmenanteile bietet er. Die Löwen dürfen die Bürstchen ausprobieren.

Bei Dagmar Wöhrl (65) klappt’s nicht, sie kommt nicht zu den hinteren Zähnen und steigt aus. Nils Glagau (42) glaubt auch nicht an die Idee. “So was gibt es in Drogeriemärkten en masse, ich kann gut mit Zahnseide, in euer Produkt müsste man viel Zeit und Energie reinstecken, ich bin raus.” Georg Kofler (62) mag keine Zahnseide und die Firmenbewertung schmeckt ihm auch nicht. “Mein Instinkt sagt mir, dass das zu teuer ist.” Carsten Maschmeyer (60) beißt auch nicht zu. “Die Idee finde ich gut, den Innovationsgrad halte ich nicht für hoch, glaube auch nicht so sehr an eure Zukunft und bin raus.”

Bleibt noch Ralf Dümmel (52), der fleißig weiter seine Zähne mit dem Bürstchen reinigt. “Ich finde es super, ihr spielt zwar gegen Giganten, aber ich habe Bock.” 400.000 gibt er, will aber 25 Prozent der Firma. Die Gründer wollen höchstens 20 Prozent rausrücken, Dümmel beißt trotzdem an.

Es ist ein Problem bei Verkehrsunfällen: Immer wieder stören Gaffer die Einsatzkräfte. Abhilfe schaffen will Dieter Mohn mit der “Gafferwand”. Innerhalb kürzester Zeit kann diese aufgeblasen und als Sichtschutz aufgestellt werden. 20 Prozent seiner Anteile bietet der 62-Jährige Gründer von “German Inflatable” für 100.000 Euro. Er bittet die Löwen nach draußen: “Da gibt es was zu gaffen.” Rund um einen fingierten Unfall demonstriert der Gründer, wie seine Erfindung funktioniert. Tolles, wichtiges Thema, finden alle Löwen aber: Bisher wurden nur 30 Stück an Feuerwehren verkauft. Zu wenig für Nils Glagau. “Das wird schwierig, ich bin raus.”

Dagmar Wöhrl kennt sich mit der Vergabe von öffentlichen Geldern aus und steigt ebenfalls aus. Georg Kofler zieht sich gleich mit zurück. “Wenn ich schon öffentliche Ausschreibung höre … Die Nerven habe ich nicht.” Auch Ralf Dümmel und Carsten Maschmeyer sagen ab. Der “Gafferwand”-Erfinder geht mit viel Lob und guten Wünschen, aber ohne Deal.

Eine ganz andere Baustelle bearbeiten die nächsten Gründer: “Wir bringen das Nähen ins 21. Jahrhundert”, kündigen Nora Baum und Markus Uhlig an. Handarbeit erlebt gerade ein Revival, immer mehr Menschen nähen gerne. Viele halten sich dabei an ein Schnittmuster, das allerdings zuvor zusammengeklebt werden muss. Mit “Pattarina” präsentieren die Gründer eine App, mit der Schnittmuster vom Handy auf den Stoff übertragen und nachgezeichnet werden können. Für 100.000 Euro würden sie 12,5 Prozent ihrer Anteile abgeben.
Carsten Maschmeyer schlägt gleich zu: “Ich kann zwar nicht nähen, aber es reizt mich.” Er bietet 100.000 Euro für 20 Prozent.

Frank Thelen gehört zwar auch nicht zur Zielgruppe: “Ich habe noch nie in meinem Leben etwas festgenäht”, hat aber auch Interesse: “Es ist zwar nicht mein Thema, aber es ist skalierbar.” Er fordert 25 Prozent für 100.000 Euro. Die Gründer bieten 22 Prozent und fädeln den Deal mit Thelen ein.

Nicht Handarbeit, sondern Beinarbeit steht im Mittelpunkt des nächsten Deals. Rene Taumberger und David Pirker möchten an den Erfolg der “Zumba”-Bewegung anknüpfen und stellen in der “Höhle der Löwen” ihr Tanz-Workout vor. Für 250 Euro wird ein Trainer ausgebildet und kann dann Kurse abhalten. Statt Latino-Musik wird zu einer Kombination aus Boogie Woogie, Rock’n’Roll, Swing und Jazzabilly getanzt. 120.000 Euro benötigen die Gründer, 20 Prozent bieten sie.

Ralf Dümmel und Nils Glagau wagen zwar ein Tänzchen, sind aber beide vom Geschäftsmodell wenig begeistert. Frank Thelen ebenso. “Es ist sauschwer, damit Geld zu verdienen. Zumba ist ein One-Hit-Wonder, das alles passt für mich als Investor nicht.” Auch Georg Kofler will nicht in das Tanz-Geschäft einsteigen: “Ich bin beeindruckt, aber ich bin raus.” Der Traum, mit den Löwen ein Tanzbein zu schwingen, ist für diese Gründer geplatzt.

Darauf einen Drink. Die nächsten Gründer, Lukas Passia und Vincent Efferoth, präsentieren “Noveltea”, Tee mit Schuss, sie kombinieren das Getränk mit Spirituosen wie Rum, Whisky oder Gin. Die Idee dazu kam während des Masterstudiums in England. Dort haben die Gründer auch schon einen Auftritt in der englischen Gründershow “Dragon’s Den” hinter sich. Mit den Drachen gab es allerdings keinen Deal. Jetzt sollen die Löwen ran. Die Gründer bieten 10 Prozent der Unternehmensanteile für 450.000 Euro.

Der alkoholische Tee soll in Flaschen verkauft werden, zwei Tassen Tee kosten neun Euro. Frank Thelen findet es zu teuer. “Das ist ein sehr kleines Segment und eure Bewertung ist zu hoch, ich bin raus.” Auch Ralf Dümmel kritisiert die hohe Bewertung. “Das ist nicht fair, ich bin raus.” Judith Williams trinkt kaum Alkohol und steigt daher ebenfalls aus.

Bleibt noch Dagmar Wöhrl. “Ich finde das Thema spannend, kann mir gut vorstellen, eine Marke aufzubauen, brauche aber 20 Prozent.” Zu viel für die Gründer, mehr als 15 Prozent wollen sie nicht abgeben. Die Geschäftsfrau hält dagegen: “15 Prozent, aber ich bekomme von jeder verkauften Flasche einen Euro zurück. Bis 450.000?” Deal. Was den englischen Drachen nicht gelang, hat eine deutsche Löwin geschafft. Darauf einen Tee mit Schuss.

(jom/spot)

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