LaRibollita, SIRPLUS, Mia Mia…
Neue Woche, frische Start-ups! Der erste Gründer in der vierten Folge der aktuellen Staffel von “Die Höhle der Löwen” hat Futter für die Investoren dabei: Fabians Leidenschaft ist das Kochen – angeblich wollte der Kronprinz von Katar ihn sogar als Privatkoch haben. Doch nach dem Tod seiner Mutter, einer “Löwin”, wie Fabian sagt, gründete er sein Food-Start-up “LaRibollita”: gesunde Suppen im Instant-Becher. Von den Löwen möchte der Schweizer 42.000 Euro, bietet 20 Prozent seiner Firma und 100 Prozent Energie. Mit veganem Chilli und Gemüse hat er zwei Sorten im Angebot. So funktioniert’s: Deckel auf, Wasser dazu, fertig. Die Löwen dürfen probieren.
Carsten Maschmeyer (60) kennt sich mit dem Thema aus: “Ich esse gerne Suppen, aß früher 5-Minuten-Terrinen nach der Arbeit, aber das hier schmeckt sehr gut.” Dagmar Wöhrl (65) erinnert das Ganze sogar an die Gemüsesuppe, die ihre Oma früher püriert hat. Ralf Dümmel (52) schmeckt hingegen vor allem die “megafaire Firmenbewertung.” Auch den Gründer findet er klasse, aber schweren Herzens ist er raus, weil: “Du hast dir so was Schweres ausgesucht. Das Produkt hält nur 45 Tage und muss gekühlt werden.” Aus diesen beiden Gründen wirft ein Löwe nach dem anderen das Handtuch. Die Enttäuschung steht dem jungen Koch schon ins Gesicht geschrieben. Alles aus?
Doch dann meldet sich Nils Glagau (43) zurück. “Es wird kein leichter Weg, aber ich möchte dich hier so nicht rauslassen.” Er bietet 42.000 Euro für 20 Prozent. Fabian atmet auf. Aber es geht noch weiter, denn auch Wöhrl will einsteigen. Der junge Gründer ist inzwischen so aufgeregt, dass er in eine Deko-Tomate beißt. Und er bekommt seinen Last-Minute-Deal: Wöhrl und Glagau bieten 66.000 Euro für 26 Prozent der Anteile.
Ums Essen geht es auch bei der nächsten Vorstellung. 50 Prozent aller Lebensmittel in Deutschland werden angeblich verschwendet. Mit ihrem Start-up “SIRPLUS” wollen die Gründer Raphael und Martin Menschen die Möglichkeit geben, Lebensmittel zu retten und dabei Geld zu sparen. “Viele glauben, wenn das Datum abgelaufen ist, ist das Produkt automatisch schlecht. Das stimmt aber nicht”, klärt Rafael, der fünf Jahre im Geldstreik gelebt hat, also kein Geld angenommen oder ausgegeben hat, auf. Die Lösung: In “Rettermärkten” noch verwertbare Lebensmittel verkaufen. Um das Konzept weiter ausrollen zu können, benötigen die beiden 700.000 Euro und bieten den Löwen dafür sechs Prozent der Anteile.
Die Geschichte der Gründer beeindruckt, die hohe Bewertung irritiert jedoch – vor allem Georg Kofler (62). Der Löwe brüllt los: “Was mich fundamental stört, ist euer moralisierendes Schöngerede von eurem Geschäftsmodell plus einer Bewertung, die euch wie obergierige Kapitalisten erscheinen lässt. Ich finde euch total unglaubwürdig, fünf Jahre Geldstreik, aber jetzt Multimillionär werden wollen. Tun Sie nicht so, als wären Sie bessere Menschen, ich kann dieses Gewäsch nicht mehr hören. Das echauffiert mich so, ich bin raus.” Rumms! Auch die anderen Löwen schreckt die hohe Bewertung ab. Die beiden Gründer gehen mit viel Kritik und ohne Deal.
Nicht die Welt, aber die Nägel der Frauen, will der nächste Gründer mit “Mia Mia” retten. Davor arbeitete als Diplomingenieur an der Optimierung von Rauchmeldern und entdeckte, dass eines der Bauteile, ein Metallgitter, Fingernägel sehr glatt hobelt. Seit vier Jahren bastelt er an seinem Projekt, das die Art des Feilens von Fingernägeln revolutionieren soll. Bisher gibt es erst einen Prototypen, für die Marktreife fehlen ihm 90.000 Euro. Dafür bietet Davor 25 Prozent seiner Firmenanteile.
Ein Fall für Kosmetikexpertin Judith Williams (47), die gleich Ralf Dümmel an die Nägel geht. Das Produkt überzeugt, nur die Form muss optimiert werden. Dagmar Wöhrl sieht noch zu viele Schwachstellen und ist raus. Frank Thelen (43) und Carsten Maschmeyer sind Nagelknipser – und ebenso raus. Judith Williams findet den Gründer jedoch sympathisch und würde den Entwicklungsweg mit ihm gehen. Aber da grätscht Ralf Dümmel rein und vermasselt ihr das Geschäft. “Sie sind ein Typ, das Produkt ist super, ich hätte Riesenbock drauf, biete 90.000 Euro für 25 Prozent.” Der Gründer schlägt ein. Zwei Männer und eine Nagelfeile, der Beginn einer Erfolgsgeschichte?
Auf Erfolg in der Höhle der Löwen hofft auch Dr. Dr. Susanne Kuba. Die Ärztin betreut Kinder, die unter Kopfverformungen leiden. Dabei ist ihr aufgefallen, dass es nichts gibt, um Schädelverformungen zu vermeiden, deswegen hat sie das Babykopfkissen “Medibino” entwickelt. 49,90 Euro soll es im Handel kosten. Sie sucht einen Löwen, der 350.000 Euro für 20 Prozent der Firmenanteile bietet.
Dagmar Wöhrl wundert sich, zumal es ihrer Erfahrung nach immer hieß, dass Kinder nicht auf dem Rücken schlafen sollten, um Erstickungsgefahr und plötzlichem Kindstod vorzubeugen. Die Gründerin hält dagegen, dass 1992 offiziell die Rückenlage empfohlen worden sei. “Habe ich noch nie gehört”, wundert sich Wöhrl weiter. Auch die Kinder von Nils Glagau kamen gut mit Seitenlage klar, Ralf Dümmel und Georg Kofler sind ebenfalls nicht überzeugt. Carsten Maschmeyer findet die Erfindung nicht gerade sensationell, den Preis dreist und ist ebenso raus. Kein Löwe beißt an.
David, Alexander und Bastian aus Berlin hoffen auf ein besseres Ergebnis. Sie haben mit “Deine Studienfinanzierung” eine digitale Plattform erschaffen, die Studierende bei der Bafög-Antragsstellung unterstützen soll. Um neue Services anbieten zu können, bräuchten die Gründer 500.000 Euro und bieten den Löwen dafür 12,5 Prozent ihres Unternehmens.
Dagmar Wöhrl ist nicht überzeugt: “Wir haben noch gearbeitet während des Studiums.” Ralf Dümmel findet die Typen und das Produkt stark, ist aber ebenfalls nicht dabei. Frank Thelen möchte zuschlagen: “Ich finde es eine gute Lösung, kann helfen im Bereich Technologie und Marketing und kann garantieren, dass wir schnell wachsen.” Aber er will 20 Prozent für 500.000 Euro. Georg Kofler bietet den gleichen Betrag für 15 Prozent.
Dann wird hart gefeilscht: Die Gründer wollen den Deal mit Tech-Experte Ralf Thelen, aber nicht mehr als 15 Prozent abtreten. Thelen legt nach und geht runter auf 17,5 Prozent. Die Gründer
beißen an, sind am Ende happy, dass sie es geschafft haben und froh, dass sie “nicht gefressen wurden”.
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