Tunesien erhält von der EU Finanzhilfen in Höhe von bis zu 900 Millionen Euro. Im Gegenzug soll das nordafrikanische Land stärker gegen Schlepper und Menschenhändler vorgehen, um die illegalen Bootsabfahrten in Richtung Europa zu reduzieren.
Die EU und Tunesien beschließen eine stärkere Zusammenarbeit in Bezug auf das Thema Migration.
Nach Angaben einer Hilfsorganisation werden über 300 Menschen im Atlantik vermisst.
Es gibt viele Details des Abkommens, die nicht öffentlich sind oder noch nicht ausgearbeitet wurden.
Es ist unklar, ob das Geld für die Route Tunesien-Italien oder auch für die Route Tunesien-Libyen verwendet werden soll.
Es ist noch nicht bekannt, wie genau die Zusammenarbeit beim Grenzschutz aussehen soll.
In Sachsen werden derzeit mehr Schleuser-Transporte abgefangen.
Tunesiens Präsident Kais Saied hatte bereits ausgeschlossen, sein Land zum Grenzwächter für Europa zu machen. Seine Regierung steht einer längerfristigen Ansiedlung von Migranten kritisch gegenüber.
Experte Gerald Knaus macht sich Sorgen um die Lage vor Ort. Er befürchtet, dass es zu mehr Brutalität in Tunesien kommen wird, ohne dass die Schmuggler ihr lukratives Geschäft aufgeben müssen.
Laut Migrations-Experte Ruud Koopmans ist die Route von Tunesien über das Mittelmeer die gefährlichste Strecke. Sie wird vor allem von Migranten genutzt, die nur geringe Chancen auf Anerkennung haben.
Obwohl die Migration gestoppt wird, erhalten schutzbedürftige Menschen keine Hilfe. Es gibt noch keine Details, wie dies sichergestellt werden soll.
CDU-Innenexperte Alexander Throm betont, dass der Deal ein kleiner Baustein in die richtige Richtung ist, um zumindest tunesische Migranten zurückzuhalten oder dorthin abzuschieben.
Throm mahnt, dass es entscheidend wäre, wenn Tunesien bereit wäre, Drittstaatler, also Menschen, die über Tunesien ausgereist sind und kein Bleiberecht haben, wieder zurückzunehmen. Ob dies im Deal enthalten ist, ist bisher offen.