Jedes Jahr führt das Marktforschungsunternehmen Trendence unter Schülern, Fachkräften und Akademikern Befragungen zur Attraktivität verschiedener Arbeitgeber durch. In diesem Jahr wurden die Ergebnisse mit besonderer Spannung erwartet, denn die Coronakrise war auch auf dem Arbeitsmarkt deutlich spürbar.
Geld ist nicht alles. Das sehen auch deutsche Arbeitnehmer so. Befragt nach den Faktoren, die für die Attraktivität eines Arbeitsplatzes ausschlaggebend sich, landete das Gehalt bei ihnen erst auf Platz 7. Viel entscheidender ist offenbar das zwischenmenschliche Zusammenspiel bei der Arbeit. Ein guter Führungsstil, Wertschätzung der Mitarbeiter und kollegiales Miteinander stehen nämlich in den Top 3. Zugenommen hat während der Krise das Bedürfnis nach einer sicheren Anstellung. Sie landete auf Platz 8 und war für ganze 54 % der Befragten entscheidend.Das zeigt sich auch bei der Beliebtheit einzelner Arbeitgeber. Hier liegen viele Arbeitgeber vorn, die gut durch die Krise gekommen sind.
Unter Akademikern genießt die Automobilindustrie einen hohen Stellenwert. Im Branchenranking landete sie auf Platz 1. Neben den bekannten Namen wie BMW, Porsche und Audi als Top 3 der beliebtesten Arbeitgeber schaffte es in diesem Jahr erstmals auch Tesla auf Position 18 der Liste.Wenig überraschend hat die Pharmaindustrie an Beliebtheit gewonnen und landete auf Platz 2. Platz 3 geht an die IT-Branche, die ebenfalls zu den Krisengewinnern gehört. Hier zeigen auch die Konzerne großes Interesse an Neueinstellungen. 67 % der befragten IT-Experten gaben an im vergangenen Jahr von Personalvermittlern oder Headhuntern angesprochen worden zu sein.Generell dominieren vor allem Großkonzerne das Ranking bei den Akademikern. So befindet sich Bosch auf Platz 5, die Deutsche Bahn auf Platz 9 und Amazon auf Platz 8 der beliebtesten Arbeitgeber.
Etwa drei Viertel aller Beschäftigten auf dem deutschen Arbeitsmarkt sind Fachkräfte ohne akademischen Hintergrund. In diesem Segment liegt die Bundeswehr als beliebtester Arbeitgeber vorn. Auch andere öffentliche Arbeitgeber, wie etwa die Agentur für Arbeit oder das Auswärtige Amt, sind offenbar attraktiv, sodass der öffentliche Dienst bei den Branchen den Spitzenplatz einnimmt. Gleich darauf folgt auch hier die Autoindustrie, dann der Gesundheitsbereich sowie der Maschinen- und Anlagenbau.68 % der befragten Fachkräfte gaben eine hohe oder sehr hohe Zufriedenheit mit ihrer aktuellen Beschäftigung an. Interessant ist, dass trotz dieser Zufriedenheit und der Unsicherheiten der Coronakrise bei vielen Arbeitnehmern grundsätzlich Interesse an einem Jobwechsel besteht. 43 % sind offen für Jobangebote, 42 % sehen sich sogar aktiv danach um. Der Blick auf Jobportale wie kalaydo.de ist für sie also trotz bestehender Anstellung interessant.
Die Coronasituation hat vielen Schülern die Berufsorientierung schwer gemacht. Dennoch gibt es hier klare Favoriten. Der öffentliche Sektor liegt vorn. Polizei und Bundeswehr stehen bei vielen Schülern bei den Berufswünschen vorn. Dann folgen Automobilindustrie und Handel. Die bemerkenswerteste Entwicklung in diesem Segment: ein Sprung nach vorn für die Gesundheitsbranche. Schaffte sie es im Vorjahr gar nicht in die Wertung, liegt sie nun auf Platz 4 der Beliebtheitsskala. Im Arbeitgeber-Ranking schafften es allein die Helios-Kliniken von Platz 87 auf Platz 13. Johanniter und Malteser stehen auf Platz 21 und 26 und waren im Vorjahr noch gar nicht vertreten.
