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Deutschland wirft den Impf-Turbo an – Vize-Kanzler Olaf Scholz verspricht 10 Millionen Impfungen pro Woche noch im März!

Noch hat Deutschland bei den Impfungen gegen das Coronavirus mit einigen Problemen zu kämpfen. Fehlender Impfstoff, lähmende Bürokratie, die Priorisierung der Impfungen und auch fehlendes Vertrauen in den Impfstoff von AstraZeneca haben dafür gesorgt, dass

Deutschland bei der Impfrate bedenklich hinter anderen Länder herhinkt. Doch das soll sich nun endliche ändern. Denn laut Vize-Kanzler Olaf Scholz sollen ab Ende März Kapazitäten deutlich hochgefahren werden.

Deutschland will deutlich schneller impfen

Im Vergleich mit anderen Ländern gehen die Impfungen gegen das Coronavirus in Deutschland deutlich langsamer voran. Selbst im europäischen Vergleich ist Deutschland bestenfalls Mittelmaß. Das will Bundesfinanzminister und Vize-Kanzler Olaf Scholz nun schnell ändern. Nach Aussage des SPD-Politikers sollen die Impfkapazitäten deutlich verstärkt werden. “Es wird bis zu zehn Millionen Impfungen pro Woche geben”, kündigte der SPD-Spitzenkandidat für die Bundestagswahl jetzt beim ZDF an. Laut Scholz soll das erhöhte Impftempo ab Ende März erreicht werden und dann auch in den Monaten April, Mai und Juni beibehalten werden. “Und dass das jetzt gut vorbereitet wird, dafür habe ich gesorgt”, machte Scholz deutlich und erklärt in diesen Zusammenhang, dass er sich beim jüngsten Bund-Länder-Gipfel für deutliche Verbesserungen im Kampf gegen Corona eingesetzt habe. “Ich tue, was notwendig ist, damit wir gut durch diese Krise kommen”, bestätigte der SPD-Politiker

Impftempo legt in den letzten Tagen leicht zu

Schon durch die Lockerung der Priorisierungen hatte das Impftempo in den letzten Tagen leicht zugenommen. Aktuell werden in Deutschland die Corona-Impfstoffe von Biontech/Pfizer, Moderna und AstraZeneca verabreicht. Bei all diesen Impfstoffen sind bisher zwei Impfungen in unterschiedlichen Zeitabständen notwendig. Die volle Wirkung gegen das Virus wird erst einige Tage nach der 2. Impfung erreicht. Im Augenblick werden unter der Woche jeden Tag Menschen im unteren sechstelligen Bereich geimpft. An den Wochenenden lassen sich noch immer deutlich weniger Menschen impfen. 4,91 Millionen Bundesbürger sind mittlerweile geimpft worden (Stand: 7. März). In vielen Impfzentren wird zur Zeit jedoch nur eingeschränkt geimpft. Dies habe seinen Grund in den bisher geringen Impfstoffmengen. Bis Ende März sollen Biontech/Pfizer, Moderna und AstraZeneca dann insgesamt 20 Millionen Impfdosen geliefert haben. Ein weiteres Problem sind Diskussionen zwischen Bund und Ländern. Denn während die Bundesländer auf einen Impfstoffmangel verweisen, echauffiert man sich beim Bund über die angebliche Lagerung von überschüssigem Impfstoff in den Kühlregalen der Bundesländer.

Bundesländer kritisieren Impfstrategie der Regierung

Aus vielen Bundesländern kommt Kritik an der Impfstrategie der Regierung. Zum Beispiel von der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Sie wirft der Bundesregierung schwere Versäumnisse vor. “Mitte Februar hat Gesundheitsminister Jens Spahn kostenlose Schnelltests für alle versprochen. Und er hat behauptet, er habe für Deutschland 500 Millionen Teste vertraglich gesichert”, kritisiert die SPD-Politikerin offen. Doch die hohen Erwartungen seien von Spahn nicht erfüllt worden. Stattdessen habe Rheinland-Pfalz schon zuvor selbständig damit begonnen die Schnelltests zu beschaffen und das Personal im Umgang mit den Tests zu schulen. Eine Öffnung des Einzelhandels sei nur mit Hilfe der Schnelltests möglich, stellte Dreyer klar.

Auch EU will beim Impftempo deutlich zulegen

Generell hinken die Europäer bei den Impfungen im Moment noch hinterher. Doch auch die Kommissionspräsidentin der EU, Ursula von der Leyen, ist zuversichtlich, dass sich die Lage in der Europäischen Union spätestens an April deutlich verbessern wird. Dann soll deutlich mehr Impfstoff bereitstehen als bisher, wie die Politikerin bei der österreichischen Tageszeitung “Der Standard” bestätigte. “Ab April könnten sich die Mengen nach den Plänen der Hersteller noch mal verdoppeln. Das wären im zweiten Quartal im Schnitt rund 100 Millionen Dosen pro Monat, insgesamt 300 Millionen bis Ende Juni”, gibt sich Von der Leyen optimistisch. Noch ist das Impftempo in der EU deutlich langsamer als in den USA, Großbritannien, Chile oder Israel. Der neue amerikanische Präsident Joe Biden hat beispielsweise angekündigt spätestens Ende Mai allen Amerikanern ein Impfangebot zu unterbreiten.

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