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Deutschland startet die 3. Impfung gegen Corona! Ist sie wirklich notwendig oder nicht? Experten geben klare Antworten

Noch steht das genaue Datum nicht fest, wann die Drittimpfungen gegen das Coronavirus beginnen sollen. Doch die Politik hat festgelegt, dass diese Impfungen auf jeden Fall kommen sollen. Dies wurde auf der Sitzung der von Gesundheitsminister Spahn mit seinen Amtskollegen aus den einzelnen Bundesländern entschieden. Wer soll nun eine dritte Impfung erhalten?

Dritte Corona-Impfung im Herbst – Welche Personen sollen geimpft werden

Schon im Herbst sollen ältere Menschen und Patienten aus Risikogrippen eine dritte Impfung gegen das Coronavirus erhalten.

“Es zeichnen sich zwei Gruppen ab, für die eine dritte Impfung notwendig ist, weil sie eine schwache Immunreaktion gezeigt haben: ältere Menschen und Menschen, bei denen aus Therapiegründen die Reaktion des Immunsystems stark eingeschränkt oder unterdrückt wurde. Dazu zählen etwa eine Reihe von Krebs- und Rheumapatienten“, erklärt Prof. Dr. Andreas Radbruch (68), der als Immunologe und Wissenschaftlicher Direktor des Deutschen Rheuma-Forschungszentrums in Berlin beschäftigt ist. Könnten auch alle anderen Bundesbürger geimpft werden? “Man sollte nicht mehr impfen, als unbedingt nötig“, verdeutlicht Prof. Radbruch. Denn erste Untersuchungen an genesenen Patienten haben offenbar gezeigt, dass der hohe Antikörperspiegel nach der akuten Infektion zwar deutlich sinkt, dabei aber nie unter einen Wert zwischen 10 bis 20 Prozent abrutscht. “Das ist keineswegs eine Art ‚Halbwertszeit‘, sondern weist auf unser anpassungsfähiges Immunsystem hin“, ist sich Prof. Radbruch sicher. “Wenn es gerade keine akute Infektion gibt, bleibt die Erinnerung an den Auslöser gespeichert und bei einer erneuten Infektion wird die Abwehr wieder aktiviert“, glaubt der Mediziner.

Lässt sich feststellen wie gut eine Impfung angeschlagen hat?

Viele Menschen würden deshalb gerne wissen, wie effektiv die Impfung bei ihnen angeschlagen hat. Und es ist auch möglich dies herauszufinden, wie Prof. Dr. Carsten Watzl, der Leiter des Forschungsbereichs Immunologie am Dortmunder Leibnitz Institut klarstellt: “Es gibt sogenannte Heimtest-Kits für Antikörper, die bei 50 Euro liegen. Wer es beim Arzt machen lässt, zahlt nur 15 Euro. In beiden Fällen muss der Test ins Labor geschickt werden, wo er ausgewertet wird“, empfiehlt Watzl. Während die ersten Tests dieser Art noch sehr ungenau gewesen seien, lässt sich mit neueren Test jetzt sogar ein genauer Antikörper-Wert bestimmen. Allerdings leisten auch die sogenannten T-Zellen einen wichtigen Beitrag zur Immunabwehr. Kann man diese auch bestimmen? Offenbar ist die nicht möglich. “Die Antikörper korrelieren mit der T-Zellen-Antwort“, erklärt Watzl. “Wer einen hohen Antikörperspiegel hat, wird auch einen starken Immunschutz seitens der T-Zellen genießen”, ist sich Watzl sicher

Können zu häufige Impfungen dem Körper schaden?

Trotzdem macht sich bei einigen Bürgern auch Skepsis breit, ob eine 3. Impfung wirklich sinnvoll ist, oder dem Körper sogar schaden kann.

“Aus immunologischer Sicht macht es keinen Sinn, das Immunsystem dauernd zu provozieren“, meint Prof. Radbruch. Der Mediziner vergleicht dieses Vorgehen mit einem im Leerlauf eingeschalteten Auto, bei dem man dann ohne Pause Vollgas gibt. “Das dankt einem ja auch kein Motor!“, verdeutlicht der Mediziner. Denn wenn zu oft geimpft wird, “sind wir irgendwann in einem Bereich der chronischen Immunreaktion, durch die sich Nebenwirkungen potenzieren oder sogar neue Nebenwirkungen auftreten“, warnt der Mediziner. Also sollte man eine 3. Impfung offenbar nur dann in Erwägung ziehen, wenn diese tatsächlich notwendig ist.

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