Deutschland hat der Ukraine weitere Militärhilfe zugesagt. Wie das Verteidigungsministerium am Dienstag nach Beratungen der Ukraine-Kontaktgruppe mitteilte, soll die Ukraine ab dem zweiten Quartal 2024 sechs Mehrzweckhubschrauber vom Typ Sea King Mk41 aus Bundeswehrbeständen erhalten. Die Lieferung umfasst demnach auch ein "umfangreiches Zubehör- und Ersatzteilpaket sowie eine fliegerische und technische Ausbildungsunterstützung".
An der Videokonferenz der Ukraine-Kontaktgruppe nahm Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) teil. Beraten wurde nach Angaben seines Ministeriums vor allem über die aktuelle Lage an der Front und die langfristige Unterstützung der Ukraine durch sogenannte Fähigkeitskoalitionen. Deutschland führt seit November die Fähigkeitskoalition Luftverteidigung gemeinsam mit Frankreich.
Pistorius sagte nach der Konferenz, der Sea King sei ein "bewährter und robuster Hubschrauber, der den Ukrainern in vielen Bereichen helfen wird: bei der Aufklärung über dem Schwarzen Meer bis hin zum Transport von Soldaten". Es handele sich um die erste deutsche Lieferung dieser Art.
"Für den Schutz der ukrainischen Bevölkerung und Infrastruktur bleibt Luftverteidigung die Priorität Nummer eins", erklärte Piostorius. "Außerdem brauchen wir mehr Tempo bei der Rüstungsproduktion." Deutschland stelle sich dieser Doppelaufgabe: "Zum einen decken wir hier und jetzt die dringendsten Bedarfe der Ukraine mit Waffen, Material und Ausbildung", betonte Pistorius. "Zum anderen geben wir mit der Fähigkeitskoalition Luftverteidigung das Versprechen einer langfristigen Unterstützung mit modernsten Systemen, bester Ausbildung und durchhaltefähigen Strukturen."
Für 2024 habe sich die Bundesregierung zudem vorgenommen, 10.0000 ukrainische Soldatinnen und Soldaten in Deutschland auszubilden, erklärte Pistorius weiter. Außerdem seien weitere Lieferungen geplant, unter anderem weitere Iris-T-Flugabwehrsysteme und Gepard-Panzer, Artillerie und Artilleriemunition, über 80 Kampfpanzer vom Leopard 1 A5 sowie zusätzliche Schützenpanzern, Pionierpanzer und Brückenlegepanzer, 450 geschützte Fahrzeuge, Systemen zur Minenräumung sowie Drohnen, Radare und Aufklärungssysteme.
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs umfasst die deutsche Militärhilfe den Angaben zufolge etwa sechs Milliarden Euro. Allein die gelieferten Flugabwehr- und Luftverteidigungssysteme haben demnach einen Gesamtwert von über 2,2 Milliarden Euro.
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