Angst in Deutschland! Zurzeit geht rund um Schwäbisch Hall vor allem bei älteren Frauen die Angst um. Alles deutet nämlich darauf hin, dass in der idyllischen Stadt nordöstlich von Stuttgart ein Serienmörder umgeht. Seine Opfer scheint der Täter vor allem unter älteren und alleinstehenden Frauen zu suchen. Insgesamt geht die Polizei davon aus, dass der Mörder bereits für 3 Todesfälle verantwortlich sein könnte. Hier alles, was bisher bekannt ist:
Das letzte Opfer war die 89-jährige Gertraute N., die von ihrer Freundin Gisela W. (84) am vergangenen Mittwoch tot in ihrer Wohnung aufgefunden wurde. Die ältere Frau hatte gleich den Eindruck, dass es sich um keinen natürlichen Tod gehandelt hatte. Eine Obduktion bestätigte den schrecklichen Verdacht auf einen Mord. Ein neues Gewaltverbrechen in Schwäbisch Hall, wo die Polizei bereits seit Weihnachten den Mörder der 77-jährigen Heidemarie K jagt, die kurz vor Weihnachten in ihrer Hochparterre-Wohnung ermordet aufgefunden worden war. Zeugen hatten die Frau zuletzt am 21 Dezember bei einem Einkauf im Supermarkt gesehen. Schon dieser Fall hatte den Beamten vor Augen geführt, dass man auf der Suche nach einem Serienmörder ist. Bereits im Oktober 2020 war in Schwäbisch Hall die Brauerei-Erbin Elfriede Huchler mit eingeschlagenem Schädel in ihrer Wohnung am Hagenberger Ring entdeckt worden. Der Tatort hatte nur 200 Meter vom Wohnhaus des zweiten Opfers entfernt gelegen. “Eine derartige Häufung an Tötungsdelikten ist im ländlichen Raum nicht üblich“, erklärt Oberstaatsanwalt Harald Lustig (53). Am Todesfall von Elfriede Huchler arbeiten 120 Beamte, die trotz einer ausgesetzten Belohnung von 35.000 Euro bislang kein Täter präsentieren konnten. Zuletzt hatte die Polizei in diesem Zusammenhang allerdings das Phantombild einer Frau mit auffällig roten Lippen veröffentlicht.
Wie genau die Frauen ums Leben gekommen sind, verrät der Oberstaatsanwalt nicht, weil es sich dabei um Täterwissen handelt. Allerdings geht er wohl davon aus, dass derselbe Täter für sämtliche Taten verantwortlich ist. Ob es sich bei den Taten um Raubmorde handelt, ist jedoch fraglich. Beim letzten Opfer, Gertraute N., sei jedenfalls nach Angaben der Ermittler nichts zu holen gewesen. Deshalb war zeitweilig sogar Lothar D. (83), der Bruder von Getraute N., von der Polizei als Verdächtiger verhört worden. Doch dieser konnte den Verdacht gegen sich offenbar schnell entkräften. Die Polizei fährt rund um Schwäbisch Hall nun verstärkt Streife. Denn scheinbar kann nicht ausgeschlossen werden, dass der Täter auch ein viertes Mal zuschlägt. Lothar D. jedenfalls hat eine Theorie entwickelt, wo der Mörder seine Opfer finden könnte. “Ich kannte die Frau Huchler ganz gut. Ich habe den Verdacht, dass der Täter seine gehbehinderten Opfer in den Supermärkten ausspioniert.“ Bis der Mörder gefasst ist, wird unter den Einwohnerinnen von Schwäbisch Hall erst einmal weiter die Angst umgehen.
