Eine vergrabene Leiche, ein Handlanger mit einem Todes-Tattoo und ein mutmaßlicher Mörder, der von Bulgarien aus nach Deutschland geflogen ist – Deutschland jagt einen Killer! Hier alle Infos zu dem schaurigen Fall!
Der Fall: Am 27. Juli fanden Ermittler im kleinen Dorf Tsalapitsa (3.800 Einwohner) in Bulgarien die Leiche von Dimitar M. (24). Der Körper des jungen Mannes war unter Trümmern an einem abgelegenen Ort einen Kilometer vom Stadtzentrum entfernt begraben. Erst nachdem die Zwillinge Borislav D. und Valentin D. zugegeben hatten, dem Tatverdächtigen am 20. Juli geholfen zu haben, die Leiche zu vergraben, geriet Rangel B. (30) ins Visier der Ermittlungen. Die Brüder sollen ihn weitere vier Tage in ihrem Zuhause versteckt haben. Dann stieg der mutmaßliche Mörder am 24. Juli in der Hauptstadt Sofia in ein Flugzeug und verschwand mit einem im Voraus gebuchten Ticket nach Deutschland!
“Rangel hat meinen Sohn in einen Hinterhalt gelockt und die Zwillinge gebeten, ihn abzuholen – ihn an einen abgelegenen Ort zu bringen. Wie kann es sein, dass ein Mörder unentdeckt verschwinden kann, während zwei andere nicht verurteilt werden?”, sagte die Mutter Atanaska B. (43) in einem Telefongespräch mit BILD. Sie steht unter Schock und erklärt, dass ihr Sohn den Tatverdächtigen kannte, aber nicht mit ihm befreundet war. “Sie sollen sich um eine Bürgschaft für einen Kredit gestritten haben”, erklärte sie. “Aber das ist doch kein Grund, jemanden zu töten und ihn dann wie ein totes Tier in die Erde zu stecken.”
Die Zwillinge befinden sich seit ihrer Anhörung vor einem Haftrichter in Untersuchungshaft. Ihnen wird vorgeworfen, nur bei der Vertuschung des Falls geholfen zu haben, jedoch nicht am Mord beteiligt gewesen zu sein, wie die bulgarische Staatsanwaltschaft auf einer Pressekonferenz mitteilte. Seitdem herrscht in Bulgarien Fassungslosigkeit. Tausende Menschen demonstrieren auf den Straßen, auch in der Hauptstadt Sofia. Sie sind mit der Gesetzgebung unzufrieden und fordern eine gerechte Bestrafung für die Zwillinge.
Mit einem europäischen Haftbefehl wird nun in Deutschland nach dem 30-jährigen Rangel B. gefahndet. Insiderinformationen zufolge soll er als Hilfsarbeiter in Deutschland arbeiten. “Wir haben die Ermittlungsunterlagen an unsere deutschen Kollegen übermittelt, die jetzt nach dem Tatverdächtigen suchen”, sagte der ermittelnde Hauptkommissar Vasil Kostadinov.
Läuft nun ein Mörder in Deutschland frei herum? Laut Beiträgen in sozialen Medien hielt sich Rangel B. in der Vergangenheit häufig bei seinem in Deutschland lebenden Vater auf. Fotos zeigen die Männer in Mahlberg und in Rastatt in der Nähe von Karlsruhe. Ob er sich dort derzeit aufhält, ist unklar. Das Bundeskriminalamt (BKA) antwortete auf Anfrage von BILD: “Zu laufenden Ermittlungsverfahren, auch von ausländischen Behörden, können wir grundsätzlich keine Stellung nehmen.”