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Deutschland in der Impf-Falle! Zahl der Erstimpfungen gegen Corona so niedrig wie im Februar 2021

Offenbar sorgen sich die Experten in Deutschland jetzt, dass die Impfkampagne gegen das Coronavirus ins Stocken gerät. Zuletzt war vor allem die Zahl der Erstimpfungen drastisch zurückgegangen. Zur Zeit wird sowohl in Frankreich also auch in Italien deutlich schneller geimpft als in Deutschland. Wie kann das Tempo bei den Impfungen weiter hochgehalten werden? Wie können die Impfskeptiker zur Impfung animiert werden?

Impfkampagne in Deutschland steht vor Problemen

Immer weniger Menschen lassen sich im Augenblick in Deutschland gegen das hochansteckende Coronavirus impfen. Die Zahl der Impfungen ist mittlerweile auf das niedrigste Niveau seit dem Februar gefallen, als in Deutschland noch eine drastische Knappheit an Impfstoff geherrscht hatte. Am Sonntag hatten sich lediglich 30.671 Bundesbürger eine erste Dosis gegen das Virus verabreichen lassen. In der gesamten abgelaufenen Woche waren lediglich 678.459 Deutsche zu einer Erstimpfung erschienen. Weniger Deutsche waren zuletzt in der dritten Februarwoche dieses Jahres erstgeimpft worden. Im Gegensatz zur damaligen Zeit liegen heute allerdings gut 15 Millionen verfügbare Impfdosen ungenutzt in den Kühschränken von Impfzentren und Arztpraxen. Seit 33 Tage geht der Sieben-Tage- Durchschnitt in Folge zurück. In diesem Zeitraum ist die Anzahl der Impfungen von durchschnittlich 844.000 Impfungen am Tag auf 450.000 Impfungen täglich zurückgegangen. Vor allem bei den Erstimpfungen zeigt sich nun eine Impfmüdigkeit der Bundesbürger. In der vergangenen Woche war der Anteil der Erstimpfungen lediglich von 60,0 auf 60,9 angestiegen. 49 Prozent der Bundesbürger sind komplett gegen das Coronavirus immunisiert.

Herdenimmunität noch in weiter Ferne

Um eine Herdenimmunität gegen das Coronavirus zu erreichen müssten sich nach Daten des Robert Koch-Instituts mindestens 85 Prozent der 12- bis 59-Jährigen und 90 Prozent der mindestens 60-Jährigen impfen lassen. Wegen der zur Zeit schwachen Beteiligung an den Impfungen erhält nun die Debatte über die Sonderrechte für Geimpfte neuen Aufschwung. So hatte zum Beispiel Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) mögliche Einschränkungen für nicht Geimpfte angedeutet. So sollen diese zukünftig eventuell keine Restaurants, Kinos oder Stadien mehr besuchen können, weil das Restrisiko einer Ansteckung zu hoch wäre. Baden-Württembergs Ministerpräsident Wilfried Kretschmann (Grüne) hatte ebenfalls angedeutet eine Impfpflicht in Zukunft nicht mehr auszuschließen. Gegen diese Verschärfungen hatte sich CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet ausgesprochen. Dieser sehe bis zum Herbst keinen Handlungsbedarf am aktuellen Vorgehen. Das aktuelle Prinzip sei gut, bestätigte der nordrhein-westfälische Ministerpräsident. Stattdessen forderte Laschet die Politik auf, die Menschen zur Impfung zu ermutigen, statt auf Zwang zu setzen.

Auch Innenminister Seehofer spricht sich gegen Impfpflicht aus

Auch Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat sich erneut gegen eine Impfpflicht ausgesprochen. “Aber die nicht geimpfte Person muss auch einsehen, dass wir die Gesamtgesellschaft schützen müssen und deshalb nur die Geimpften zu größeren Gemeinschaftsveranstaltungen zulassen können”, hatte Seehofer im Interview mit RTL/n-tv deutlich gemacht. In anderen europäischen Staaten gehen die Impfungen dagegen deutlich schneller voran. In Italien gelten beispielsweise deutliche Beschränkungen für ungeimpfte Personen. Diese dürfen nicht in Fitness-Studios, Stadien und Kinos. Auch aus diesem Grund ist das Tempo bei den Impfungen deutlich höher als in Deutschland. Auch in Frankreich war die Impfbereitschaft deutlich gestiegen, nachdem dort schon bald die kostenlosen PCR-Tests abgeschafft werden sollen. Seitdem liegt die Impfraten in Frankreich gut 80 Prozent höher als in Deutschland.

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