Nach der Annullierung von Lufthansa-Flügen nach Russland aufgrund fehlender Genehmigungen der Moskauer Behörden reagiert Deutschland mit Gegenmaßnahmen. Da die russische Luftfahrtbehörde für den Monat Juni keine rechtzeitige Genehmigung für Flüge der Lufthansa erteilt habe, habe das Luftfahrt-Bundesamt vorerst auch kein grünes Licht für Flüge russischer Airlines nach Deutschland gegeben, teilte das Bundesverkehrsministerium am Mittwoch auf AFP-Anfrage mit. Mehrere Flüge aus Russland seien deshalb annulliert worden, darunter sieben der russischen Staats-Airline Aeroflot.
Aufgrund der Corona-Pandemie seien von russischer Seite im März 2020 einseitig die bilateralen Vereinbarungen zum Fluglinienverkehr ausgesetzt worden, erklärte das Ministerium weiter. Seitdem würden Flüge "teilweise auf monatlicher Charterbasis und reziprok auf der Basis der Gegenseitigkeit genehmigt".
Für den Monat Juni habe es von der russischen Luftfahrtbehörde keine rechtzeitige Genehmigung für Lufthansa-Flüge gegeben, erklärte eine Ministeriums-Sprecherin weiter. Starts von Lufthansa-Maschinen für Mittwochmorgen mussten demnach abgesagt werden. Aus diesem Grund erteilte auch das Luftfahrt-Bundesamt keine weiteren Genehmigungen für Flüge der russischen Luftfahrtunternehmen, "solange die Genehmigungen auf russischer Seite ausstanden".
Die Lufthansa bedauerte die Absage ihrer Flüge. Für weitere im Juni geplante Flüge rechnete die Airline aber mit "einer zeitnahen Genehmigung", wie das Unternehmen auf AFP-Anfrage mitteilte. Ein für Mittwochabend geplanter Flug von Frankfurt am Main nach Moskau sollte der Lufthansa zufolge bereits wieder stattfinden.
by Kirill KUDRYAVTSEV