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Deutschland: Das Ende der Corona-Maßnahmen! Kommen jetzt massive Lockerungen?

Die Impfkampagne in Deutschland schreitet immer weiter voran. Schon bald soll es möglich sein, dass genügend Impfstoff vorhanden ist, um alle Menschen in Deutschland zu impfen. Dann hätte jeder Bundesbürger die Möglichkeit sich mit einer Impfung gegen eine schwere Erkrankung durch das Coronavirus zu schützen. Aus diesem Grund werden jetzt auch die Rufe immer lauter, die eine Aufhebung sämtlicher Corona-Maßnahmen fordern.

Nie mehr Corona-Lockdown für geimpfte Personen?

Eine der Forderungen lautet unter anderem, dass es zukünftig dann keinen Corona-Lockdown mehr für geimpfte Personen geben soll.

“Wenn alle ein vollständiges Impfangebot erhalten haben und die Impfung vor schweren Verläufen auch neuerer Varianten schützt, müssen wir unsere Corona-Maßnahmen schrittweise wieder zurücknehmen“, hate zum Beispiel der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) in der “WELT am SONNTAG” gefordert. Dies sieht auch der CSU-Generalsekretär Markus Blume ähnlich: “Mit dem Impfschutz für alle endet auch die Zeit der Beschränkungen für alle“, glaubt Blume. Ab diesem Zeitpunkt müsse die Gesamtverantwortung dann vom Staat wieder auf die einzelnen Bürger übergehen. “Wenn jeder ein Impfangebot bekommen hat, werde kaum ein vollständig Geimpfter die Einschränkung seiner Grund- und Freiheitsrechte weiterhin akzeptieren“, ist sich der Hamburger CDU-Chef Christoph Ploß sicher.

Ab Mitte September könnten alle Bundesbürger immun sein

Wie das Zentralinstitut der Kassenärztlichen Versorgung (ZI) berechnet hat, könnten bereits Mitte September, genauer gesagt ab der 37. Kalenderwoche, sämtliche Bundesbürger vollständig gegen das Coronavirus geimpft sein. Spätestens zu diesem Zeitpunkt will

Kassenärzte-Chef Andreas Gassen den Wegfall aller Corona-Maßnahmen erreichen. “Jeder kann dann immer noch individuell entscheiden, eine Maske zu tragen – Pflicht sollte es aber nicht mehr sein“, verdeutlicht Gassen gegenüber der “Bild”-Zeitung. Ähnliche Forderungen hatte zuletzt Außenminister Heiko Mass (SPD) aufgestellt, deren Umsetzung er allerdings bereits für den August gefordert hatte. Aktuell liegt der bundesweite Inzidenzwert bei 6,2, womit die Fallzahlen in den vergangenen 5 Tagen in Folge leicht angestiegen waren. Allerdings ist dies kein Vergleich zu Spanien (Inzidenzwert 221) oder Großbritannien (Inzidenzwert 313) wo die Delta-Variante offenbar mit voller Wucht zuschlägt. Zudem wird immer mehr darüber diskutiert, wie aussagekräftig die Inzidenzwerte noch sind, wenn viele der Menschen mittlerweile geimpft wurden. Mediziner, wie der Virologe Klaus Stöhr fordern schon seit längerer Zeit den belegten Intensivbetten eine höher Aufmerksamkeit zu schenken, als dem Inzidenzwert.

Kritiker wollen zu schnelle Lockerungen vermeiden

Einige Politiker sprechen sich bei den Lockerungen allerdings weiter für Vorsicht aus. Für Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) sind die Zahlen der Impfungen noch zu niedrig, um eine Herdenimmunität zu erreichen. “Die Pandemie ist noch nicht überstanden“, verdeutlichte die SPD-Politikerin gegenüber der “Augsburger Allgemeinen”. Auch Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) traut dem Frieden offenbar noch nicht ganz und erklärt bei der “WamS”: “Zunächst sollten wir zumindest drei Monate abwarten, denn dann wissen wir besser, welche Auswirkungen die Delta-Variante und die Reiserückkehrer haben.“ Für Bouffier müsse man die Abschaffung der Maskenpflicht genau abwägen. Der deutsche Bundestagspräsident Wolgang Schäuble rief die Bundesbürger weiter zur Achtsamkeit auf: “Ich sehe mit großer Sorge, was im Fußballstadion von Wembley oder in manchen Urlaubsorten los ist“, warnte Schäuble bei der “BILD am Sonntag”. Das Verhalten einiger weniger Bürger könne laut Schäuble schnell zur Bildung einer 4. Pandemie-Welle führen “Wir dürfen nicht den Fehler machen, zu viel zu öffnen“, erklärt SPD-Experte Karl Lauterbach. “Wir sollten stattdessen mit möglichst wenig Brandherden in den Herbst hinein gehen. Insbesondere bei Treffen in Innenräumen wäre ich vorsichtig“, empfiehlt Lauterbach.

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