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Deutschland: Corona-Superklinik fertig! Aber die Patienten fehlen!

Vorsicht ist besser als Nachsicht. Nach diesem Motto bereitet sich Berlin auf eine eventuelle Erhöhung der Infektionszahlen beim Coronavirus vor. Nur rund 55 Tage nach dem Beschluss ist jetzt eine Klinik, die im Stand-by-Modus betrieben werden soll, einsatzbereit.

In kurzer Zeit ist hier für 31 Mio. Euro ein Überlauf-Krankenhaus mit 488 Betten geschaffen worden. Allerdings werden die Betten dieser speziellen Einrichtung nur mit Covid-19-Patienten belegt, wenn die Betten in den anderen Hauptstadt-Krankenhäusern ausgelastet sind.

Not-Krankenhaus auf dem Messegelände fertiggestellt

Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (53, SPD) verteidigt die Kosten des Projekts. “Es ist wie bei der Feuerwehr. Da hat man auch Vorhaltekosten und hofft, dass sie eigentlich nicht ausrücken muss“, stellt Kalayci klar. Einen Feuerwehr-Experten holte die Gesundheitssenatorin aus der Rente, damit dieser sich um das Corona-Projekt kümmer kann. Albrecht Broemme (66) war sofort Feuer und Flamme für dieses wichtige Projekt: “Das ist klasse, ein gutes Beispiel für Prävention.“ Beim Aufbau des provisorischen Hospitals haben 20 Soldaten mit angepackt, Möbel aufgebaut und die Pflege-Betten zwischen weißen Trennwänden verteilt. Im Notfall gibt es sogar einen Bereich, wo Patienten künstlich beatmet werden können. Doch es ist geplant, dass schwere und akute Fälle von Lungenversagen vorwiegend in der Berliner Charité behandelt werden sollen.

Klinik soll mit rund 1.000 Mitarbeitern betrieben werden

Bei voller Belegung wären in der Corona-Klinik etwa 1.000 Mitarbeiter notwendig, die sich in drei Schichten rund um die Uhr um die Patienten kümmern sollen. Im Augenblick wird das notwendige Personal rekrutiert, das aus 100 Ärzte, 500 Pfleger und Schwestern, sowie 400 Reinigungs- und Logistik-Mitarbeiter bestehen soll.

Dort findet das medizinische Personal eine Einrichtung, die sich durchaus sehen lassen kann. Insgesamt drei mobile Röntgengeräte, Ultraschall, EKG, Beatmungsgeräte und ein Computer-Tomograph steht für die Diagnose der Patienten zur Verfügung. Das Kernteam des Hospitals soll aus den Vivantes-Einrichtung stammen. “Es wird vor Ort geschult, regelmäßig Übungen gemacht. Es kann ja sein, dass wir erst im Herbst wieder eine neue Infektionsspitze haben“, erklärt Konzern-Chefin Andrea Grebe (59). Im Augenblick wird im Parlament über einen weiteren Ausbau der Kapazitäten beraten. Sollte die Zustimmung für dieses Projekt erfolgen, sollen in einer weiteren Messehalle 300 weiter Betten entstehen.

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