Deutschland hat sich nun auch offiziell um den Sitz der neuen EU-Geldwäschebehörde Amla beworben. "Frankfurt als größter Finanzplatz Kontinentaleuropas und Hauptsitz der EZB ist der ideale Ort", erklärte Finanzminister Christian Lindner (FDP) am Donnerstag in Berlin. Zahlreiche Finanzinstitute befänden sich in unmittelbarer Nähe, über die die Amla in Zukunft direkte Geldwäscheaufsicht führen könne.
Frankfurt stelle mit seiner "ausgezeichneten Infrastruktur den idealen Standort für die Koordinierung der Geldwäschebekämpfung in Europa dar", betonte der Oberbürgermeister von Frankfurt am Main, Mike Josef (SPD). Die Stadt biete der EU-Behörde alle nötigen Ressourcen, um von Tag eins an effektiv arbeiten zu können.
Die Bundesregierung, das Land Hessen und die Stadt Frankfurt würden die Ansiedlung der Amla eigenen Angaben zufolge finanziell unterstützen und dafür zehn Millionen Euro zur Verfügung stellen. Die Mittel sollen zu je einem Drittel von den Beteiligten über einen Zeitraum von fünf Jahren getragen werden.
Neben Frankfurt gibt es Interessensbekundungen unter anderem aus Paris, Wien, Madrid, Luxemburg und Vilnius. Die neue Anti Money Laundering Authority (Amla) soll zukünftig unter anderem die nationalen Behörden besser koordinieren. In Deutschland hatte es hier unter anderem in Verbindung mit dem Wirecard-Skandal Vorwürfe gegen die nationalen Finanzaufsichtsbehörden gegeben.
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