Schwedische EU-Abgeordnete kritisiert den Ausstieg aus der Kernenergie
Seit dem 15. April 2023 hat Deutschland seine letzten drei Atomkraftwerke endgültig abgeschaltet. Dies sorgt im Ausland für Kopfschütteln, auch bei den Partnern im EU-Parlament. Die schwedische EU-Abgeordnete Sara Skyttedal (37), die im EU-Parlament die Europäische Volkspartei (EVP) vertritt, rechnet in BILD mit der Energiepolitik der Bundesregierung ab.
Kritik an Deutschlands Ausstieg aus der Kernenergie
"Ich halte es nicht für richtig oder hilfreich, wenn Deutschland aus der Kernenergie aussteigt", sagt Skyttedal. Sie weist darauf hin, dass Deutschland seit dem Ausstieg mehr schmutzigen Kohlestrom importiert und damit die Ziele der Energiewende untergräbt. Der CO₂-Fußabdruck der Kohle bleibt bestehen und überschattet alle Investitionen in erneuerbare Energien. Skyttedal kritisiert weiter, dass Deutschland zur Skepsis gegenüber der Kernenergie in Europa beiträgt und dies nicht konstruktiv und verantwortungsvoll ist.
Schweden setzt auf Kernenergie
Im Gegensatz zu Deutschland plant Schweden den Ausbau der Kernenergie und plant den Bau von zehn neuen Atomkraftwerken. Skyttedal bezeichnet dies als notwendig und längst überfällig. Schweden könne seine Klimaziele ohne Kernenergie nicht erreichen, da diese eine emissionsfreie Energiequelle ist und nicht zum Klimawandel beiträgt. Zudem erzeugen moderne nukleare Prozesse nur minimale Abfallmengen und sind sicher. Es sei an der Zeit, diese Fakten anzuerkennen und mit den Vorurteilen der Vergangenheit aufzuräumen, betont Skyttedal.
Deutschland als Vorbild im Bereich erneuerbare Energien
Skyttedal beurteilt den deutschen Atomausstieg und die Energiepolitik der Bundesregierung skeptisch. Allerdings können die deutschen Bemühungen im Bereich erneuerbare Energien sicherlich eine Quelle der Inspiration sein. Um die ehrgeizigen Klimaziele zu erreichen und die Erderwärmung zu bekämpfen, sind alle Technologien, einschließlich Wind- und Sonnenenergie, notwendig. Die Kernenergie ist ein wichtiger Teil des Puzzles sauberer Energie und wird auch in jedem Szenario des IPCC zur Erreichung der globalen Emissionsreduktionsziele deutlich.
