Kurz vor Silvester hat der Geschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH), Jürgen Resch, ein sofortiges bundesweites Verbot von Silvesterfeuerwerken gefordert. "Wir brauchen ein Ende der Schwarzpulver-Silvester-Böllerei – und zwar sofort", sagte Resch der "Rheinischen Post" (Donnerstagsausgabe). Er verwies auf mit Raketen angegriffene Einsatzkräfte und Verletzungen durch Feuerwerkskörper. Der DUH-Geschäftsführer warnte zudem vor in Panik geratenden Tieren und orientierungslosen Wildvögeln.
"Seit Jahren verweigern sich alle Bundesinnenminister und jetzt auch die SPD-Innenministerin, mit uns auch nur ein Gespräch über das von einer Mehrheit der Bundesbürger geforderte Böllerverbot zu führen", sagte Resch weiter. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) habe noch wenige Tage Zeit, das Böllerverbot auszusprechen. "Wenn nicht, trägt sie die Verantwortung für all die Ausschreitungen, Haus- und Wohnungsbrände, die vergiftete Luft und vielen tausend verletzten Menschen."
Das Umweltbundesamt (UBA) hält ein generelles Verbot von Böllern und Raketen an Silvester aus Umweltgesichtspunkten hingegen nicht für notwendig. "Aus Sicht der Luftreinhaltung ist ein generelles Verbot von Silvesterfeuerwerk nicht angemessen", sagte Ute Dauert, Leiterin des Fachgebiets zur Beurteilung der Luftqualität.
Feuerwerk sei für etwas mehr als ein Prozent der jährlich in Deutschland freigesetzten Feinstaubmenge verantwortlich. Andere Quellen wie etwa Holzverbrennung in privaten Haushalten, Energieerzeugung oder der Straßenverkehr würden mit jeweils rund 19 Prozent deutlich mehr zu den Feinstaubemissionen beitragen.
"In der Jahresbilanz betrachtet hätte demnach ein Verbot von Feuerwerk nur einen sehr geringen Effekt auf die Luftqualität", sagte Dauert der Zeitung. Da die dauerhaft zu hohe Feinstaubbelastung ein Gesundheitsrisiko für die Bevölkerung darstelle, sei eine ganzjährige Reduzierung zielführend, zu der Verbote von Feuerwerk nur gering beitragen könnten.
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