Island kommt deutschen Schülern aus Israel zur Hilfe, da Deutschland keine Rettungsflüge bereitstellt! In Kirchheim/Reykjavík atmet man auf. Sie haben es geschafft, sie sind sicher. Doch die Angst ist noch immer spürbar. Zehn Schüler und zwei Lehrer einer Schule in Kirchheim unter Teck mussten mehrere Tage in Israel verweilen – bis Island sich ihrer annahm und sie ausflog!
In Israel hängen derzeit Hunderte Deutsche fest und versuchen verzweifelt, das Land zu verlassen. Deutschland hat bisher im Gegensatz zu anderen Ländern keine Rettungsflüge bereitgestellt und empfiehlt seinen Bürgern, die wenigen noch verfügbaren Linienflüge zu nutzen. Allerdings sind diese meist ausgebucht.
Die Schüler aus Kirchheim unter Teck reisten am 4. Oktober nach Israel und freuten sich auf eine wertvolle Zeit mit ihren Austauschschülern. Es war ein Gegenbesuch, da die Israelis im Sommer in Deutschland zu Besuch waren. Doch ihr Aufenthalt endete abrupt. Als die Hamas Israel brutal attackierte, waren die Schüler gerade auf einer Wüstentour – etwa 80 Kilometer Luftlinie entfernt, nahe Meitar! Sie konnten Raketen-Geräusche hören.
Allerdings kam die Rettungsaktion in Tel Aviv zunächst zum Stillstand. Die zehn Schüler des Wirtschaftsgymnasiums und die zwei Lehrer konnten keine Flüge aus Israel bekommen. Stattdessen verbrachten die Schüler einige Zeit in den Luftschutzräumen ihrer Gastfamilien, während die Lehrer in einem Hotel Unterschlupf fanden. Ein Umstand, der zum Happy End für die gesamte Gruppe führte. “Im Hotel kamen die Lehrer mit einer Anwältin aus Island ins Gespräch. Sie erzählte von einem Rettungsflug, den ihr Heimatland organisiert. Und sie stellte Kontakt zum isländischen Außenministerium her.” Die Erlösung kam in der Nacht zum Montag. Um 3.30 Uhr war klar, dass Island die deutsche Schülergruppe in Sicherheit bringen würde. Für Schüler und Lehrer wurden Plätze auf dem Rettungsflug reserviert! Der einzige Haken: Island erhielt in Israel keine Landeerlaubnis. Die Rettungsaktion musste über das Nachbarland Jordanien durchgeführt werden. Dann die dramatische Ausreise:
In einer geheimen Aktion gelang es den Schülern, über die Grenze zum Flugzeug nach Amman zu gelangen. Baumann: “An Bord waren Mitarbeiter der isländischen Regierung und ein Arzt. Alles war hervorragend organisiert. Als Eltern sind wir den Isländern und den Lehrern sehr dankbar für ihre ausgezeichnete Reaktion.”
Nach einem Zwischenstopp in Rom landeten die deutschen Schüler schließlich am Dienstagmorgen in Reykjavík. Von dort aus geht es für sie nun weiter nach Deutschland – sie sollen am Dienstagabend in Stuttgart landen.
