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Deutsche Großstädte werden fahrradfreundlicher

Besonders in deutschen Großstädten bewerten Fahrradfahrer den Ausbau von Radwegen und anderer Radinfrastruktur positiv. "Die Förderung von Radverkehrsmaßnahmen wird wahrgenommen und honoriert", erklärte der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) am Montag unter Verweis auf eine Umfrage. "Finden Radfahrende breite Radwege, gute Angebote an Mieträdern und genug sichere Abstellmöglichkeiten vor, sind sie zufriedener und bewerten ihre Kommunen auch besser."

Vor allem die Metropolen Frankfurt, Hamburg und Köln haben demnach bei der Attraktivität des Radverkehrs aufgeholt. Radfahrer sähen dort etwa "signifikante Verbesserungen bei der Breite der Radwege". Speziell in Hamburg bewerteten Radfahrer das Mietradsystem positiv und in Frankfurt sind sie besonders mit der Beschilderung von Radwegen und der Fahrradmitnahme im öffentlichen Nahverkehr zufrieden.

Im ländlichen Raum sehen Radfahrer hingegen kaum große Verbesserungen. "Weniger als die Hälfte der Teilnehmenden gab an, dass Nachbarorte direkt und komfortabel zu erreichen sind", erklärte der ADFC. "Nur rund ein Drittel der Befragten fühlt sich zwischen Orten vor Unfällen sicher."

Und trotz der Verbesserungen bewerten die Radfahrer die Gesamtsituation in Deutschland noch als unbefriedigend (Note 3,96). So seien viele Radwege zu schmal und es werde nicht genug gegen Falschparken auf Radwegen getan. "Leider ist für eine attraktive Radinfrastruktur in Deutschland noch viel zu tun", erklärte ADFC-Vorsitzende Rebecca Peters.

Im Ranking der fahrradfreundlichsten Großstädte (über 500.000 Einwohner) gewinnt in diesem Jahr Bremen vor Frankfurt und Hannover. Bei den Städten über 200.000 Einwohnern liegt Münster knapp vor Karlsruhe und Freiburg. Unter den Städten über 100.000 Einwohnern wurden Erlangen, Göttingen und Darmstadt ausgezeichnet.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) kündigte weitere Fördermaßnahmen für den Radverkehr an. "Ich gratuliere den Gewinner-Städten und appelliere an alle, die noch aufholen müssen: Nutzen Sie unsere Förderangebote und investieren Sie in den Radverkehr", erklärte er.

pe/ilo