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Deutsche Gasspeicher fast komplett gefüllt – Aber bleibt dieses Gas überhaupt bei uns?

Insgesamt 200 Milliarden Euro wird die Bundesregierung in den Kampf gegen hohe Energiepreise investieren. Mit diesem Geld sollen nicht nur strauchelnde Energiefirmen gerettet werden, sondern auch eine Preisgrenze beim Gas sowohl für die Unternehmen als auch für die Verbraucher gezahlt werden. In diesem Zusammenhang sprach Bundeskanzler Olaf Scholz von einem “Doppel-Wumms“. Aber – bleibt das Gas überhaupt in Deutschland?

So wird die Gaspreisbremse aussehen

Dies hört sich stark an, doch offenbar kann niemand aus der Bundesregierung tatsächlich sagen, wieviel von diesem Geld bei den Gaskunden am Ende ankommt. Insgesamt 21 Mitglieder eine Expertenkommission aus Gewerkschaften, Wirtschaft und Wissenschaft soll die Gaspreisbremse entwickeln. Am Dienstag werden sich die Experten zum zweiten Mal treffen. Die Ergebnisse dieser Sitzungen sind geheim und alle Mitglieder zur Verschwiegenheit verpflichtet. Zudem sollen auch Vertreter des Wirtschafts- und Finanzministeriums sowie aus dem Kanzleramt an der Sitzung teilnehmen. Spätestens Mitte Oktober wird diese Kommission dann ein Ergebnis vorlegen. Dabei drängt die Zeit und die zu lösenden Probleme sind riesig. Eine erste Idee, pro Person ein bestimmtes Gaskontingent zuzuweisen, wird nicht funktionieren. Bisher wissen die Gasverbraucher nicht, wie viele Personen hinter dem jeweiligen Gasanschluss stecken. Stattdessen müssten die Gasversorger in diesem Fall anhand der Zahlen aus dem Vorjahr ein Kontingent für Billiggas errechnen. Dies ist jedoch bei etwa 20 Millionen Haushalten, die Gaskunden sind, ein riesiger Aufwand. Von Seiten der Energiewirtschaft wird, dass der Staat ein Teil der teuer eingekauften Gasmenge subventioniert. Allerdings bestünde dann die Gefahr, dass die Unternehmen die Staatshilfen nicht oder nur teilweise an die Kunden weitergeben. Ähnliche Probleme gab es bereits beim Tankrabatt.

Gaskunden müssen mit großen Preisanstieg rechnen

Es ist offenbar anzunehmen, dass das Heizen trotz der staatlichen Hilfen teuer wird. Dies ist offenbar auch Teil der Strategie, weil der Staat lediglich einen Teil der Preisexplosion auffangen will, um die Bürger zum Sparen von Gas anzuhalten. Im September war der Verbrauch deutlich angestiegen, weil die Menschen nun wieder ihre Heizung aufdrehen. Noch immer ist eine Notlage beim Gas nicht ausgeschlossen. Und das obwohl die deutschen Gasspeicher zu 91 Prozent gefüllt sind. Denn niemand weiß tatsächlich wieviel dieses Gases bei deutschen Kunden ankommt. Wohin genau das eingelagerte Gas fließt, weiß selbst die Bundesregierung nicht genau. Weil dieses gespeicherte Gas Eigentum von Gashändlern und Lieferanten ist, die zum Teil europaweit agieren. Nicht einmal das Gas, welches mit Staatshilfe eingekauft wird und im Gasspeicher in Rheden gelagert wird, ist komplett für Deutschland reserviert. Denn dieses Gas kann von sämtlichen Unternehmen gekauft werden, die auf dem deutschen Gasmarkt registriert sind. Weil die höchsten Preise bezahlt bekommen den Zuschlag. Aus diesem Grund kritisiert CDU-Politiker Jens Spahn, dass man sicherstellen müsse, dieses teuer eingekaufte Gas auch an die deutschen Kunden auszuliefern. Aus diesem Grund forderte Spahn einen Ausspeicherplan. Experten erklären, dass die deutschen Verbraucher in diesem Winter 20 Prozent an Gas einsparen müssen, um problemlos bis zum Frühling durchzuhalten.

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