Deutsche Maschine stürzt ins Eismeer! Zwei deutsche Hobby-Piloten gerieten auf ihrem Rückflug vom weltweit größten Privatpiloten-Treffen in Oshkosh, Wisconsin, in ernsthafte Schwierigkeiten und mussten mit ihrer einmotorigen Piper Malibu (Kennung D-EOSE) im Eismeer notwassern. Dramatische Stunden standen den Deutschen bevor, hier die Story:
Die Veranstaltung in Oshkosh zieht jährlich etwa 60.000 Teilnehmer und 10.000 Privatflugzeuge aus aller Welt an. Am 27. Juli starteten die beiden Piloten ihre Heimreise, die über Cadillac in Michigan und Toronto nach Goose Bay in Kanada führte. Von dort aus wollten sie nach Narsarsuaq im Süden Grönlands fliegen, doch ihr Flugzeug kam nicht an. Am 29. Juli um 12:17 Uhr sendeten die Piloten einen Notruf („Mayday“), der vom Fluginformationszentrum in Nuuk, Grönland, und dem Arktischen Kommando empfangen wurde. Zufällig befand sich zu diesem Zeitpunkt eine Challenger des Lufttransportgeschwaders in der Luft, die die Piper Malibu orten und den Absturz südwestlich von Qaqortoq beobachten konnte.
Dank einer aufblasbaren Rettungsinsel an Bord gelang den Piloten eine erfolgreiche Notwasserung. Sie konnten die Tür auf der Backbordseite öffnen, das Flugzeug verlassen und in die Rettungsinsel übersteigen, von wo aus sie der Besatzung der Challenger zuwinken konnten. Das Inspektionsschiff "Triton“ des Arktiskommandos, das für die Überwachung und Durchsetzung der Souveränität Grönlands sowie für militärische Verteidigung, Meeresverschmutzungsprävention und Fischereiinspektionen zuständig ist, nahm sofort Kurs auf die Absturzstelle. Innerhalb von 30 Minuten erreichte die "Triton“ die Piloten und nahm sie an Bord. Sie wurden anschließend zur Beobachtung ins Krankenhaus gebracht.
Bei der im Meer versunkenen Maschine handelt es sich um eine Piper Malibu. Die 38 Jahre alte Maschine hatte ihren Heimatflughafen im schleswig-holsteinischen Itzehoe. Das Flugzeug hatte eine Länge von 8,66 Metern, eine Spannweite von 13,11 Metern und erreichte im Reiseflug eine Geschwindigkeit von etwa 400 Kilometern pro Stunde. Die Reichweite des Fliegers lag bei 2.880 Kilometer.