Die deutschen Exporte sind im August erstmals seit April 2020 wieder zurückgegangen: Die Ausfuhren sanken im Vergleich zu Juli kalender- und saisonbereinigt um 1,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag mitteilte. Demnach wurden im August Waren im Wert von 104,4 Milliarden Euro exportiert - das war allerdings ein Plus von 14,4 Prozent verglichen mit dem Vorjahresmonat.
Die Exporte waren zuletzt im April 2020 im Vormonatsvergleich gesunken - damals waren die Ausfuhren inmitten der ersten Corona-Welle um 23,6 Prozent eingebrochen. Danach waren sie wieder stetig angestiegen. Die deutsche Wirtschaft und besonders die Industrie kämpft derzeit mit einem Mangel an Vorprodukten und Problemen in der Lieferkette.
Im August wurden zudem Waren im Wert von 93,8 Milliarden Euro importiert - das war ein Plus von 3,5 Prozent verglichen mit Juli und ein Plus von 18,1 Prozent verglichen mit dem Vorjahresmonat.
Die deutsche Wirtschaft müsse sich "auf einen schwierigen Herbst einstellen", erklärte der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) zu den Exportzahlen. "Probleme in globalen Lieferketten, hohe Logistikkosten und ungeklärte Handelsstreitigkeiten verdunkeln den Konjunkturhimmel und haben in der Folge massive Auswirkungen auf die Exporte", erklärte Hauptgeschäftsführer Joachim Lang.
by Ina FASSBENDER