Eurofighter Aufgestiegen! In der deutschen Hauptstadt Berlin wird an diesem Wochenende der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen erwartet. Es ist sein erster Besuch in Deutschland seit dem russischen Überfall auf die Ukraine vor 15 Monaten. Versuchen die Russen Ihre Chance zu nutzen und Selenskyj außerhalb seines Landes zu töten?
Am Sonntag wird er zunächst Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (67) zum Frühstück treffen und danach von Kanzler Olaf Scholz (64, SPD) mit militärischen Ehren empfangen. Anschließend werden Scholz und Selenskyj ein Vieraugengespräch führen. Am Nachmittag fliegen sie gemeinsam im Regierungs-Airbus nach Aachen, wobei die Luftwaffe die Route sichert. Dort wird Selenskyj mit dem Karlspreis ausgezeichnet, und Scholz wird die Laudatio halten.
Zur gleichen Zeit hat die deutsche Regierung beschlossen, die Ukraine mit dem bisher größten Waffenpaket im Wert von 2,7 Milliarden Euro zu unterstützen. Es enthält unter anderem 18 Radhaubitzen, 4 Luft-Abwehr-Systeme vom Typ IRIS-T, Artilleriemunition, 30 Leopard-1-Kampfpanzer und 20 Marder-Schützenpanzer. Nach knapp zwei Wochen Verhandlungen zwischen Berlin und Kiew braucht die Ukraine dringend militärische Unterstützung für ihre Verteidigung. Selenskyjs Strategie ist es, Auslandsbesuche nur dann zu machen, wenn sein Land neue Waffen erhält.
Der außenpolitische Berater Selenskyjs, Mychajlo Podoljak (51), lobt in in den Medien das Waffenpaket und betont, dass Deutschland die Führung übernimmt, den Moment in der Geschichte erkennt und versteht, dass jetzt die Weichen richtig gestellt werden müssen. Für ihn zeigt das Waffenpaket einen grundlegenden Wandel in der Sichtweise der Bundesregierung auf, wie gefährlich das russische Regime für die ganze Welt ist und wie der Krieg enden sollte. Zuvor hatte die Ukraine den deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz bereits häufiger für seine Zögerlichkeit kritisiert. Selenskyj gehört zu den gefährdetsten Politikern der Welt. Deshalb gilt höchste Sicherheitsstufe: Die Luftwaffe holt den Präsidenten in Rom ab, wo er am Samstag unter anderem Papst Franziskus getroffen hatte. Das Flugzeug wird auf seinem Weg nach Berlin von Eurofighter-Kampfjets begleitet. In der Hauptstadt wird Selenskyj mit mehreren Hubschraubern transportiert werden, wobei geheim gehalten wird, in welchem Helikopter der ukrainische Präsident tatsächlich sitzen wird.
