In der Türkei hat das luxuriöse Leben des berüchtigten Clan-Bosses Sammy Miri (36), bürgerlich Esmat E., jetzt vorerst ein jähes Ende gefunden. Zuvor hatte Miri jahrelang die deutschen Behörden aus seinem Exil heraus verhöhnte, sich mit seinem schwarzen Lamborghini inszenierte und vor opulenten Pool-Landschaften posierte.
Am Wochenende wurde der 36-Jährige wegen bandenmäßigen Drogenhandels mit internationalem Haftbefehl in der Türkei festgenommen und befindet sich derzeit in Auslieferungshaft, wie aus Behördenkreisen bekannt wurde. Die Staatsanwaltschaft in Dortmund gibt sich dazu noch zurückhaltend und bestätigt bisher keine offiziellen Informationen über die Festnahme seitens der türkischen Behörden. Bereits Ende des vergangenen Jahres hatte der Clan-Chef erwogen, sich den deutschen Ermittlungsbehörden zu stellen, nachdem er sich in den letzten Jahren unter anderem auf den Malediven und in Spanien aufgehalten hatte. Er hoffte, im Gegenzug von der Untersuchungshaft verschont zu bleiben, da er sein Verhalten bedauerte und betonte, dass kein Geld der Welt es wert sei, seine Freiheit zu verlieren oder nicht bei seiner Familie zu sein.
Die Staatsanwaltschaft unter Henner Kruse (51) hatte jedoch deutlich gemacht, dass ein bestehender Haftbefehl vorliegt und der Haftgrund der Fluchtgefahr erst bei der Verkündung durch einen Richter erneut überprüft werden kann. Trotz eines vorherigen Erfolgs vor dem Bundesverfassungsgericht, das eine Durchsuchung seiner Villa als rechtswidrig einstufte, war klar, dass Miri bei seiner Rückkehr sofort verhaftet würde. Miri hatte gegenüber BILD auch die Drogen-Vorwürfe bestritten. Auf den letzten Fotos vor seiner Festnahme war Miri am Pool sitzend zu sehen, vermutlich im Ausland.