Am vergangen Mittwoch hatte Espen Andersen Bråthen (37) mit Pfeil und Bogen ein Blutbad in der norwegischen Stadt Kongsberg angerichtet. Ingesamt sind 5 Menschen bei der Wahnsinnstat ums Leben gekommen. Jetzt haben die Behörden die Namen der 5 Todesopfer des Täters veröffentlicht. Unter den Toten befindet sich auch eine deutsche Staatsbürgerin.
Offenbar sind die meisten der Opfer in ihren Häusern getötet worden.
Bei den Todesopfern handelt es sich um die Deutsche Andréa Meyer (†52), sowie Marith Madsen (†79), Hanne Merethe Englund (†56), sowie das Paar Liv Berit Borge (†75) und Gunnar Erling Sauve (†75). Wie es scheint, war der Attentäter in die Wohnung dieser Menschen eingedrungen, nachdem eine Festnahme Bråthens vor einem Supermarkt gescheitert war. Die Opfer waren in der norwegischen Stadt beliebt und bekannt gewesen. Schon seit dem Donnerstag hatten die Einwohner vor den Häusern der Opfer Blumen niedergelegt. Die 52-jährige Andréa Meyer stammte ursprünglich aus Hamburg, hatte aber bereits viele Jahre in Norwegen gelebt. Bei den Nachbarn galt die als freundlich und lebte ein zurückgezogenes Leben. “Sie war immer auf der Suche, auch als Mensch. Sie war sehr höflich und entgegenkommend und eine gute Zuhörerin“, beschreibt Nachbar Thomas Nilsen (59) die getötete Deutsche.
Bei den anderen Opfern handelt es sich um die Künstlerin Gun Marith Madsen, die in ganz Norwegen Ausstellungen durchgeführt hatte. Mit ihren Nachbarn Kjell Guldvog Staalesen (76) und dessen Frau war das Opfer seit vielen Jahren befreundet. Dies beschreiben Gun Marith Madsen als nette Nachbarin, die alle mochten. “Wir sind so gerührt über die Blumen und dass sich so viele Menschen umarmen und sich gegenseitig Trost spenden. Sie war so ein liebenswürdiger Mensch“, berichten die Nachbarn gegenüber “Dagbladet“. Auch eine weitere Künstlerin, Hanne Merethe Englund, war dem Täter zum Opfer gefallen. Sie hatte vor allem mit Keramik gearbeitet und Sommerfeste hinter ihrem Haus durchgeführt. Bei Hanne Mereth hatte sich die Nachbarschaft häufig zwanglos getroffen. Außerdem war das Pärchen
Gunnar Erling Sauve und Liv Borge vom Attentäter aus dem Leben gerissen worden. Das ältere Paar hatte sich erst vor einigen Jahren kennengelernt und verbrachte gemeinsam seinen Lebensabend, indem es gemeinsam Reisen unternahm.
Am Sonntag wird in der norwegischen Kleinstadt nun ein Gottesdienst zu Ehren der Todesopfer abgehalten. Die einzelnen Todesursachen der Opfer sind weiter unbekannt. Neben Pfeil und Bogen soll der Täter offenbar auch zwei andere Waffen benutzt haben. Details hält die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen bisher weiter zurück. Auch zu den Motiven des Täters gibt es bislang keine neuen Hinweise. Doch offenbar sollen erste Ermittlungen der Polizei auf eine geistige Krankheit des Täters hinweisen. Dieser soll in der kommenden Woche
rechtspsychiatrisch untersucht werden.