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Deutsche Bahn und EVG empfehlen Annahme von Schlichterspruch

Im Tarifstreit bei der Deutschen Bahn zeichnet sich ein Ende ab. Beide Seiten - die Deutsche Bahn sowie die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) - wollen einem am Mittwoch vorgestellten Schlichterspruch zustimmen, der Festbeträge, eine Einmalzahlung sowie eine 25-monatige Laufzeit vorsieht, wie der Schlichter Thomas de Maizière am Mittwoch in Potsdam sagte. Sollte die Empfehlung angenommen werden, wäre es der "höchste und teuerste Tarifabschluss in der Geschichte der Deutschen Bahn", sagte er.

Der Schlichterspruch sieht eine steuerfreie Einmalzahlung zum Inflationsausgleich in Höhe von 2850 Euro vor. Sie soll mit dem Oktobergehalt ausgezahlt werden. Zudem sollten die Gehälter in zwei Schritten um einen Festbetrag von 410 Euro angehoben werden. Die Laufzeit soll bis zum 31. März 2025 reichen.

Die Schlichterin Heide Pfarr sagte: "Die Deutsche Bahn wird erhebliche Anstrengungen unternehmen müssen, um diesen Abschluss finanzieren zu können." Der Vize-Chef der EVG, Kristian Loroch, hob hervor, dass fast alle Beschäftigten unterm Strich einen Gehaltszuwachs im zweistelligen Prozentbereich erhalten werden. Nun sollten die EVG-Mitglieder in einer Urabstimmung über die Empfehlung abstimmen; das Ergebnis werde am 28. August vorliegen.

Die Empfehlung werde die Deutsche Bahn "wirtschaftlich an Grenzen führen", sagte Bahn-Personalvorstand Martin Seiler. Eine "finanzielle Überforderung der Bahn" sei aber vermieden worden.

Die Gespräche bei der Schlichtung seien "intensiv, hart und langwierig" gewesen, sagte de Maizière. "Beide Seiten müssen mit der Annahme der Einigungsempfehlung Kröten schlucken - das liegt in der Natur eines Kompromisses."

pw/lan