Das Verarbeitende Gewerbe hat im Mai deutlich mehr Aufträge erhalten als im Vormonat. Der Auftragseingang stieg um 6,4 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag mitteilte. Im Dreimonatsvergleich von März bis Mai lag der Auftragseingang aber um 6,1 Prozent niedriger als in den drei Monaten zuvor.
Im März war der Auftragseingang stark zurückgegangen, im April weiter leicht gesunken. Und das im Mai erreichte Niveau lag "noch sehr deutlich unter den Vorjahreswerten", wie der wissenschaftliche Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung der Hans-Böckler-Stiftung, Sebastian Dullien, erklärte.
Ein kräftiges Plus um 8,6 Prozent gab es im Mai bei den Aufträgen im Kraftfahrzeugbau, wie die Statistiker weiter mitteilten. Das Niveau der Aufträge nähere sich hier wieder dem Vorkrisenniveau an, erläuterte Dullien. Eine "akute Schwäche" zeigten dagegen chemische Industrie und Maschinenbau: Die Auftragseingänge der chemischen Industrie lägen inzwischen unterhalb der Tiefststände während der Covid-Pandemie, jene des Maschinenbaus auf dem Niveau des schwierigen Jahres 2019.
Das Bundeswirtschaftsministerium betonte, der Auftragsbestand im Verarbeitenden Gewerbe befinde sich trotz eines fortschreitenden Abbaus noch immer auf historisch hohem Niveau. Auch die Umsätze in der Industrie wiesen wieder aufwärts.
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