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Der Vater einer ganzen Fernsehgeneration: Peter Weck wird 90

Ein echtes Multitalent

In seiner fast 70-jährigen Film- und Fernsehkarriere hat Peter Weck, der am 12. August seinen 90. Geburtstag feiert, unzählige Figuren gespielt, doch seine Rolle in der Kultserie "Ich heirate eine Familie" (1983-1986) ist bis heute unvergessen. 14 Folgen lang begeisterte der Österreicher ein Millionenpublikum in seiner Paraderolle als Werner Schumann, der mit Thekla Carola Wied (76) alias Angi nicht nur die Frau fürs Leben findet, sondern plötzlich auch Vater dreier Kinder wird.

Die Episoden laufen auch heute noch regelmäßig im TV. Der Schauspieler erinnert sich gerne an die Dreharbeiten zurück. "Wir hatten damals wirklich eine schöne Zeit. Man kann froh sein, Teil einer solchen Kultsendung zu sein. Auch heute noch kommen zahlreiche Erwachsene zu mir und schwärmen: 'In meiner Kindheit habe ich immer Ihre Sendung gesehen", erklärte er einmal im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news.

Auf eine Fortsetzung warten die vielen Fans bis heute allerdings vergeblich. "Es war im Gespräch die Serie mit uns als Großeltern fortzusetzen. Aber es hat keinen Sinn, etwas wiederaufleben zu lassen", so Weck. Die Erwartungen könne man gar nicht erfüllen, solche Sachen rühre man besser nicht mehr an.

Ein wahres Multitalent

Eine seiner ersten Rollen hatte Weck an der Seite von Romy Schneider (1938-1982) und Karlheinz Böhm (1928-2014) in "Sissi" (1954) als Bruder von Kaiser Franz-Joseph. Er ist heute der letzte Überlebende der Kult-Trilogie. Doch nicht nur als Schauspieler und Regisseur feierte Weck Erfolge. Er gilt auch als "Vater der deutschen Musical-Renaissance". 1983 übernahm er die Direktion des Theaters an der Wien, wo er mit Andrew Lloyd Webbers "Cats" und "Das Phantom der Oper" Rekorde aufstellte. Unzählige Preise säumen seine lange Karriere, darunter unter anderem zwei Bambis, drei Goldene Kameras und die "Romy" aus Platin für sein Lebenswerk. Bis Anfang dieses Jahres spielte er gemeinsam mit Friedrich von Thun (78) in der Komödie "Sonny Boys" am Bayerischen Hof in München

Neues privates Glück

Aktuell sorgt Weck mit einer neuen Frau an seiner Seite für Aufmerksamkeit - die 47-jährige Kinderpsychologin Joanna Rzepa. "Sie ist ein ganz toller Mensch", sagte Weck Ende Juli im "Krone"-Interview. Er habe sie bereits vor zwei Jahren kennengelernt, dann aber wieder aus den Augen verloren, bis sie sich ein Jahr später wieder getroffen hätten. Den Beruf seiner neuen Liebe kommentiert Weck in seiner gewohnt humoristischen Art: "Sie ist Kinderpädagogin, das ist praktisch: Im Alter wird man ja wieder kindisch."

Weck war zuvor 45 Jahre lang verheiratet. Als seine Frau Ingrid im Frühjahr 2012 überraschend an einem Herzinfarkt starb, zog sich der Österreicher aus der Öffentlichkeit zurück. "Meine Frau war ein absoluter Glücksfall. Sie war ein toller Mensch und sehr verständnisvoll. Sie war eine Über-Mutter und hat sich toll um die Kinder gekümmert", erinnerte er sich im Interview mit spot on news. Eine neue Hochzeit kommt für ihn nicht mehr in Frage. "Sie können sicher sein, dass Sie nicht zu einer Hochzeit geladen werden", sagte er unlängst der Zeitschrift "Bunte". "Das wäre eine Idiotie für mich. Joana ist nicht meine Zukünftige, sondern meine Momentane". Seinen heutigen Ehrentag dürften die beiden sicherlich gemeinsam verbringen.

"Ich will mich nicht feiern lassen"

Auf eine große Party verzichtet der Schauspieler jedoch bewusst und dass nicht nur wegen der Corona-Pandemie. "Bei mir ist jeder Tag ein Geburtstag, weil ich immer wieder aufwache", erklärte er der "Bild am Sonntag". "Bei Geburtstagen wird so viel gelogen wie bei Beerdigungen. Wenn man sich mag, kann man sich auch so treffen. Ich will mich nicht feiern lassen."