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Der Prinz und Pistorius duellierten sich an der Torwand!

Vor 20 000 Zuschauern hatten Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (63, SPD) und Prinz Harry (38) am Samstagabend erst die vom Royal gegründeten „Invictus Games“ eröffnet.

Der Royal sagte in der NRW-Landeshauptstadt: „Ich bin ein Düsseldorfer.“ Um pünktlich im ZDF-Sportstudio zu sein, flog ein Luftwaffen-Heli das Duo nach dem Startschuss um 19.50 Uhr schnell nach Mainz – zum großen TV-Kracher!

Harry eröffnete die Spiele in der Düsseldorfer Arena

Denn für das ZDF war es ein wahrer Coup, den Duke of Sussex auf der Couch zu begrüßen. Mit Pistorius, dem zurzeit beliebtesten Politiker Deutschlands, wirbt Harry für Respekt vor verwundeten Soldaten. An den Spielen für Kriegsversehrte, die erstmals in Deutschland stattfinden, nehmen mehr als 500 Athleten aus 21 Ländern teil.

Dass das Sportfest so prominent geworden ist, liegt natürlich an seinem Gründer: Prinz Harry.

Und schon als Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein (58) ihn ankündigt, strahlt sie über beide Ohren: „Es ist kein Abend wie jeder andere im Sportstudio hier in Mainz.“ Unter Applaus ziehen erst US-Athlet Angelo Anderson und der Deutsche Jens Niemeyer ein –beide dienten im Afghanistan-Krieg. Dann folgt großer Jubel für Ex-Soldat Harry und den Bundesverteidigungsminister. An der Seite der Promis saßen solche, die die Leiden des Krieges am eigenen Leib erfahren haben. Sie haben sich trotz schwerster körperlicher und seelischer Verletzungen zurück ins Leben gekämpft. „Das war ein sehr warmherziger Empfang“, lobt der Sohn von König Charles III. (74) den Auftakt in Düsseldorf. Für die deutschen Worte, die Harry dort an sein Publikum richtete, gibt es während eines Einspielers Szenenapplaus im Sportstudio. Was er die nächsten Tage am Rhein mache? „Ich schaue so viel Sport wie möglich!“ Er will noch mehr Interessierte nach Düsseldorf locken, sagt: „Wir haben noch freie Sitzplätze.“ Der Eintritt zu den „Invictus Games“ ist frei. Minister Pistorius nimmt am Sonntag Siegerehrungen vor.

Pistorius und der Prinz im ZDF-Sportstudio

Bei den feierlichen Wettkämpfen (Superstar Macklemore trat zur Eröffnung auf) geht es um eine ernste Sache, wie Harry im ZDF erzählt: „Als ich 2008 aus Afghanistan mit verwundeten Soldaten im Flugzeug zurückkehrte, hat das mein Leben verändert.“ Macklemore unterstützte die Wettkämpfe mit einem Auftritt zur Eröffnung. Mit Sport will er psychisch und körperlich Verwundeten Militär-, Feuerwehr- und Polizeiangehörigen die Chance geben, wieder „aufzuleben“. Als Moderator Sven Voss (47) den Minister nach Wertschätzung für Veteranen in Deutschland fragt, verweist der zunächst auf den „Bruch durch Nazi-Deutschland“. Aber, so Pistorius: „Das Bewusstsein, dass es Streitkräfte braucht, ist wieder da. Soldaten werden verletzt, werden getötet. Dann ist es unsere Aufgabe, dafür zu sorgen, dass sie geehrt und geachtet werden. Das ist etwas, was wir in Deutschland noch verbessern können.“ Bis zum 16. September findet in Düsseldorf das Sportevent für verwundete Soldaten statt. Am Samstag um 15.53 Uhr fuhr Prinz Harry in Düsseldorf am Rathaus vor. Über seine Erfahrung mit seelischen Wunden spricht Ex-Fallschirmjäger Jens Niemeyer, der für Deutschland in Afghanistan kämpfte: „Danke, dass wir gesehen werden. Die Kameradschaft hört nicht nach der Verwundung auf – gerade danach muss sie bestehen.“ Seit seinem Einsatz leidet er unter einer posttraumatischen Belastungsstörung. Er führt einen Kampf gegen unsichtbare Kräfte! Im Studio beschreibt er, dass er erst nach neuneinhalb Jahren begriff, dass er Hilfe brauchte. Er sei reizbar und ruhelos gewesen. „Das zog sich über Sport- und Tablettensucht bis zum Tag X, an dem nichts mehr ging, hin.“ Seit dreieinhalb Jahren ist der Sportler in Therapie – und dankt dem Royal für die „Invictus Games“: „Es hat mir Orientierung gegeben und gezeigt, dass ich nicht allein bin.“ US-Amerikaner Angelo Anderson (links) wurde auf Patrouille in Afghanistan beschossen: „Ich hatte erst das Gefühl, dass ich meine Kameraden verlassen hätte.“ Neben ihm ist der Deutsche Jens Niemeyer. Dann hakt Katrin Müller-Hohenstein bei Harry nach: „Sie haben ja auch bei sich gemerkt, es ist etwas nicht mit mir in Ordnung ...“ Der Prinz: „Die Invictus Games aus der Taufe zu heben, war für mich eine große Hilfe. Das war mir von Anfang an nicht ganz klar. Ähnliche Geschichten zu hören, wie ich sie erlebt habe, war für mich der wichtige Moment.“ Als die Moderatorin den Verteidigungsminister mit Vorwürfen konfrontiert, „Militärspiele gesponsert von der Rüstungsindustrie“ zu unterstützen, lässt Pistorius die Kritik nicht gelten: „Dieser Vorwurf ist völlig haltlos. Hier wird gezeigt, welche Schrecken ein Krieg bedeutet, was ein Krieg anrichten kann. Es hat nichts mit Heroisierung zu tun – ganz im Gegenteil.“ Die Soldaten seien Vorbilder: „Sie zeigen, dass man sich mit Sport den Weg zurück ins Leben kämpfen kann.“ Boris Pistorius stellt sich hinter die Veteranen. Sein Wunsch für Düsseldorf: „Der Öffentlichkeit zu zeigen, dass Krieg kein Computerspiel ist.“ Harry ergänzt: „Ich würde gern mehr als alles andere lächelnde Gesichter, High Fives und Umarmungen sehen.“ Die positive Stimmung kippt kurz, als die Moderatorin ein Foto von Harry bei der Rugby-WM 2003 einblendet. Sie: „Ist das nicht lustig, Harry ... Prinz Harry?“ Er ringt sich ein gequältes Lächeln ab, schüttelt den Kopf! Und zum Schluss kommt auch ein Prinz nicht um das Torwandschießen herum. „Was passiert, wenn man nicht trifft?“, will Harry wissen. Sven Voss: „Musst du ein deutsches Trikot tragen.“ Deal! Harry tritt gegen Pistorius und die beiden Veteranen an, soll beginnen – und zögert: „Warum muss ich zuerst?“ Müller-Hohenstein: „Weil du Prinz Harry bist!“

Prinz Harry trifft nicht

Der Duke tänzelt, schießt auf die Torwand. Daneben! Wieder daneben! Und noch mal daneben ... Also ist Pistorius dran. Harry fragt: „Welchen Ball möchten Sie? Dieser ist Müll.“ Dann zielt der Minister – und trifft sofort! Und schon wieder! Volltreffer für den Verteidigungsminister – und das beim ersten Versuch. Alle anderen Bälle gehen daneben, auch die Ex-Soldaten treffen nicht. „Der Sieger heißt Boris Pistorius“, verkündet Sven Voss. Harry meint: „Ist das jetzt der neue Fußballtrainer für Deutschland? Das könnte er doch noch nebenher machen.“ Voss: „Der Mann für alle Fälle sozusagen ...“ Weil niemand ein Deutschlandtrikot für den Royal parat hat, muss er sich einen Mainz 05-Schal umlegen – und strahlt! Ob Harry den Verein, dessen Schal er sich umlegte, kennt? Fazit: Dieser TV-Coup war ein Volltreffer – vor allem für Boris Pistorius! Bald sollte Prinz Harry dann auch mit Meghan statt Minister an seiner Seite auftreten – die Duchess of Sussex wird Ende der Woche in Düsseldorf erwartet.