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Der Ex-Rocker-Boss Frank Hanebuth wird in Spanien freigesprochen!

Fast zehn Jahre vor Gericht: Frank Hanebuth saß in Spanien auf der Anklagebank

Der stiernackige Ex-Rocker-Boss Frank Hanebuth, gekleidet in einem blauen Hemd, nimmt seinen Platz in der ersten Reihe der Anklagebank ein.

Ex-Rocker-Boss Frank Hanebuth steht ab Montag vor Gericht

Der 58-jährige Frank Hanebuth, ehemaliger Boss der Rockerbande, wird in Spanien vor Gericht gestellt.

Freispruch für Frank Hanebuth in Spanien!

Die spanische Staatsanwaltschaft hatte Frank Hanebuth aus Hannover, der nun 58 Jahre alt ist, unter anderem Geldwäsche, illegalen Waffenbesitz und die Bildung einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen. Sie forderte eine Gesamthaftstrafe von 13 Jahren. Die Straftaten sollen von Hanebuth in den Jahren 2009 bis 2013 auf Mallorca als regionaler Anführer der Motorradgang "Hells Angels" begangen worden sein. Nach Angaben seiner Anwälte bestreitet der Deutsche jedoch alle Vorwürfe.

Keine Beweise für eine kriminelle Vereinigung: Freispruch für Frank Hanebuth

Laut Hanebuths Anwälten basieren alle Vorwürfe auf der Annahme, dass die "Hells Angels" eine kriminelle Vereinigung seien. Es gäbe jedoch keine Beweise dafür. Der 58-Jährige strebt keinen Deal an, da er sich für unschuldig hält. Nun wurde er freigesprochen.

48 weitere Angeklagte: Spanien verhandelt gegen Ex-Mitglieder der Hells Angels

Neben Hanebuth nahmen während der insgesamt zehn Verhandlungstage bis zum 10. Februar 2023 auch 48 weitere mutmaßliche ehemalige Mitglieder und Unterstützer des Rockerclubs auf der Anklagebank Platz. Unter ihnen waren viele Deutsche, aber auch Spanier, Türken und Luxemburger. Die geforderten Haftstrafen summieren sich auf knapp 300 Jahre.

Razzia auf Mallorca: Waffen und elektronische Geräte beschlagnahmt

Bei einer Razzia auf Mallorca wurden Baseballschläger, Klappmesser, Schusswaffen sowie Handys und Laptops sichergestellt.

Der Werdegang von Frank Hanebuth

Hanebuth stammt aus einem bürgerlichen Elternhaus. Sein Vater war Schuldirektor, seine Mutter Sekretärin. Er erlernte den Beruf des Zimmermanns und jobbte als Türsteher in der Kiezbar "Schwarzer Peter" am Steintor in Hannover. Später wurde er Chef des Rockerclubs "Bones MC", betrieb Bordelle und schloss sich 1999 den "Hells Angels" an. In Hannover wurde er zum Charterchef.

Ein umstrittener Rockerboss: Frank Hanebuth

Obwohl er das umkämpfte Rotlichtviertel befriedete, feierten ihn Lokalpolitiker als "gutes Beispiel dafür, wie man Kriminalität im Milieu eindämmt". Dennoch wurde er aufgrund schwerer Körperverletzung zu einer Haftstrafe von 3,5 Jahren verurteilt.

Ein umstrittenes Image: Frank Hanebuth

Sein Ruf litt kaum darunter: 2010 schloss er medienwirksam Frieden mit den verfeindeten "Bandidos". Sein Anwalt, ein enger Freund des ehemaligen Bundeskanzlers Gerhard Schröder, arbeitete fleißig daran, das Image des zu Unrecht gefürchteten Rockerbosses zu verbessern.

Vorwürfe und Opferrolle: Frank Hanebuth auf Mallorca

Als 2012 die GSG9 seine Villa stürmte, seinen Hund erschoss, aber keine Hinweise auf einen Auftragsmord fand, fühlte sich Hanebuth in seiner Opferrolle bestätigt. Die "Hells Angels Hannover" wurden aufgelöst und er zog nach Mallorca. Die Anklage behauptet nun, dass Hanebuth genau dort weitermachte, wo er in Deutschland aufgehört hatte.