Beim Nominierungsparteitag der US-Demokraten haben die früheren Präsidenten Jimmy Carter und Bill Clinton für den Präsidentschaftskandidaten Joe Biden geworben. "Joe hat die Erfahrung, die Charakterstärke und die Anständigkeit, uns zusammenzuführen und Amerikas Großartigkeit wieder herzustellen", sagte Carter in einer am Dienstagabend (Ortszeit) ausgestrahlten Audiobotschaft. "Wir verdienen jemanden mit Integrität und Urteilsvermögen, jemanden, der ehrlich und fair ist, jemanden, der dem verpflichtet ist, was das Beste für die Amerikaner ist."
Bill Clinton übte am zweiten Tag des virtuell abgehaltenen Parteitags scharfe Kritik am republikanischen Amtsinhaber Donald Trump. "In Zeiten wie diesen sollte das Oval Office eine Kommandozentrale sein. Stattdessen ist es ein Unruheherd", sagte Clinton in einer Videoansprache. "Es herrscht nur Chaos. Nur eine Sache ändert sich nie: Seine (Trumps) Entschlossenheit, Verantwortung abzustreiten und die Schuld abzuwälzen."
Wer einen Präsidenten wolle, der "seinen Job darin definiert, jeden Tag stundenlang Fernsehen zu schauen und Leute in den sozialen Medien fertigzumachen", der müsse für Trump stimmen. Biden dagegen habe eine Mission, sagte Clinton. "Verantwortung übernehmen, nicht Schuld abwälzen; sich konzentrieren, nicht ablenken; vereinen, nicht spalten." Biden sei "bodenständig" und erledige seine Arbeit. Carter war von 1977 bis 1981 US-Präsident, Clinton von 1993 bis 2001.
Der in Milwaukee im Bundesstaat Wisconsin organisierte Demokraten-Parteitag steht unter dem Motto "Amerika vereinen". Er wird wegen der Corona-Pandemie weitgehend virtuell ausgetragen. Weder die Parteitagsdelegierten noch die zahlreichen Redner sind in die Großstadt im Mittleren Westen gereist. Biden sollte noch am Dienstagabend offiziell zum Präsidentschaftskandidaten gekürt werden.
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