Kurz vor einem Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) haben zahlreiche Freunde und Angehörige von deutschen Hamas-Geiseln am Dienstagabend vor der deutschen Botschaft in Tel Aviv demonstriert. "Gib ihnen Hoffnung" und "Nur Scholz kann Shani retten" war auf Schildern zu lesen, die sie bei sich trugen, wie eine Reporterin der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Zudem zeigten sie Fotos der Entführten. Wegen eines Raketenalarms mussten die Demonstrierenden kurzzeitig in einem Bunker Schutz suchen.
Als erster Regierungschef seit Beginn des Krieges mit der radikalislamischen Hamas hielt sich Scholz am Dienstag zu einem Solidaritätsbesuch in Israel auf. Nach einem Treffen mit Regierungschef Benjamin Netanjahu war das Gespräch mit Angehörigen von in den Gazastreifen verschleppten deutschen Geiseln geplant.
Israelischen Angaben zufolge hat die radikalislamische Hamas bei ihrem Großangriff auf Israel am 7. Oktober knapp 200 Menschen entführt, darunter auch zahlreiche Ausländer. Das Auswärtige Amt spricht von insgesamt acht Fällen, wobei ein Fall auch mehrere Familienmitglieder umfassen kann. Die Betroffenen haben meist die doppelte Staatsbürgerschaft.
Der militärische Arm der Hamas sprach am Montag von insgesamt "200 bis 250" Geiseln. Die radikalislamische Palästinenserorganisation veröffentlichte zudem erstmals ein Video einer aus Israel verschleppten Geisel, die darin um ihre Freilassung bittet.
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