Nachdem Deutschland im April aus der Kernkraft ausgestiegen ist, stieg der Strom-Import massiv an (BILD berichtete). Deutschland importiert so viel Strom aus dem Ausland wie nie. Laut Bundesnetzagentur waren es im August 6505 Gigawattstunden – ein Rekord!
Nun liegen BILD exklusive Zahlen der Bundesnetzagentur vor, die belegen, wie viel Kernkraft weiterhin (bis Ende August) im deutschen Strom steckt. Trotz der sonnenreichen Monate stammen 46 Prozent des Import-Volumens aus konventionellen Energien. Fast 18 Prozent des Import-Stroms stammen aus Kernkraft und 28 Prozent aus Kohle, Gas, etc.
Die brisante Folge dieser Entwicklung ist, dass der Anteil der Atomenergie am deutschen Stromverbrauch über 4 Prozent beträgt – mehr als vor dem Aus der verbliebenen deutschen AKW am 15. April. Und die Quote dürfte ansteigen, sobald die Tage kürzer und grauer werden…
Es ging um CO₂-Ersparnis bei Weiterbetrieb. Jens Spahn (CDU): „Ampel hat Bürger getäuscht“ Von wegen nur Ökostrom! Deutschland importiert so viel Strom aus dem Ausland wie nie! …
Diese Zahlen blamieren Klima-Aktivistin Luisa Neubauer (27). Sie lieferte sich vergangenen Donnerstag in der Sendung „Maischberger“ eine erbitterte Diskussion mit Bayern Wissenschaftsminister Markus Blume (48, CSU) und leistete sich einige falsche Behauptungen. Selbst der ARD-Faktencheck hatte im Nachgang Mühe, die Aussagen richtig einzuordnen.
Neubauer behauptete, dass Deutschland derzeit mehr Strom importiert als exportiert und warf Blume vor, “Fake News” zu verbreiten. Doch die Zahlen belegen das Gegenteil. Deutschland hat 2023 über 11 500 Gigawattstunden mehr importiert als exportiert. Der August dieses Jahres war der importstärkste Monat aller Zeiten. Diese Entwicklung hat deutsche Unternehmen fast zwei Milliarden Euro gekostet.
Auch die Behauptung, dass Deutschland keinen französischen Atomstrom importiert, ist falsch. Der Import von Strom aus Frankreich verzeichnete den stärksten Anstieg. Dort wurden 4,4 Milliarden Kilowattstunden Strom importiert, was einer Steigerung von 147,8 Prozent entspricht. In Frankreich macht die Kernkraft 69 Prozent der Stromerzeugung aus.
Die renommierte Ökonomin Veronika Grimm (51) warnt vor steigenden Strompreisen. Laut ihrer Studie wird die Abschaltung der Kernkraft voraussichtlich zu einer Preissteigerung von acht bis zwölf Prozent führen und auch die Preise in den Nachbarländern beeinflussen. Diese Verknappung des Angebots sei “ärgerlich für die Stimmung in Europa”.
