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Das ist Deutschlands tödlichste Autobahn! Jeden Monat stirbt ein Mensch

Die Szenen gleichen denen aus einem Actionfilm: Auf der Autobahn stehen Lastwagen in Flammen, Menschen fliehen, rennen um ihr Leben. Am Dienstag wurde dieses chaotische Szenario Wirklichkeit, als ein Lastwagenfahrer das Ende eines Staus nicht bemerkte. Dies löste einen verheerenden Massencrash aus, bei dem zwei Fahrer ihr Leben verloren. Dies ist kein Einzelfall; die Autobahn ist Deutschlands tödlichste Strecke.

Die gefährlichste Autobahn in Deutschland

Überraschenderweise ist es nicht die A1 oder die stark frequentierte A7 - die A2, die den Berliner Ring mit dem Ruhrgebiet verbindet und zu den am stärksten befahrenen Ost-West-Verbindungen in Europa zählt, gilt als eine der gefährlichsten Autobahnen Deutschlands. Insbesondere der 85 Kilometer lange Abschnitt der A2 in Sachsen-Anhalt ist berüchtigt. Im letzten Jahr ereigneten sich dort 1145 Unfälle, das sind mehr als drei Unfälle pro Tag. Diese führten zu 335 Verletzten und zwölf Todesfällen. Jeden Monat stirbt ein Mensch auf der A2 in Sachsen-Anhalt. Sachsen-Anhalt hat aufgrund der hohen Unfallrate auf der A2 die höchste Zahl an Verkehrstoten pro 1.000 Einwohner in Deutschland, mit 0,052 Toten je 1.000 Einwohner, verglichen mit 0,031 Toten je 1.000 Einwohner im bundesweiten Durchschnitt. Laut dem Innenministerium liegen die Hauptursachen für Unfälle auf der A2 in "nicht angepasster Geschwindigkeit, unzureichendem Sicherheitsabstand oder einer Kombination aus beidem".

Hoher Verkehr auf der A2

Täglich passieren allein an der Anschlussstelle Theeßen 44.867 Fahrzeuge die A2, darunter 14.701 Lastwagen, die für ein Drittel aller Unfälle verantwortlich sind. Ein weiteres Problem stellt der schlechte Zustand vieler Lastwagen dar. Bei Kontrollen wurden viele dieser Fahrzeuge beanstandet und in zahlreichen Fällen stillgelegt, so das Innenministerium. Aus diesem Grund unterstützt die Landespolizei Initiativen auf Bundesebene zur verpflichtenden Verwendung von Notbremsassistenten. Es gibt verschiedene Theorien, warum es auf dieser dreispurigen Ost-West-Verbindung so häufig zu Unfällen kommt. Einige vermuten, dass die eintönige Strecke ein Faktor ist. Andere glauben, dass die Konzentration vieler Lastwagenfahrer zwischen Magdeburg und Braunschweig stark abnimmt. "Die Fahrer aus Osteuropa haben oft lange Strecken hinter sich und sind an dem Punkt angelangt, an dem sie für den Tag genug haben", sagt Alexandra Kruse vom ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt. Als Reaktion darauf rüstet die Polizei in der Region auf und hat unter anderem Sensortechnologie eingeführt, die Manipulationen an digitalen Fahrtenschreibern während der Fahrt erkennen kann.