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Das hat sich Kreml-Machthaber Wladimir Putin wohl ganz anders vorgestellt

Peinlichkeiten statt Prunk!

Putin wird vor laufender Kamera vorgeführt. Der Kreml-Herrscher ist mit dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah el-Sisi (68) am Donnerstag zum Gespräch verabredet. Doch el-Sisi lässt auf sich warten, Putin wirkt sichtlich verunsichert. Er schlendert durch den Raum, nestelt an einem Stück Papier. Der Eindruck: nicht sehr staatsmännisch!

Wie bestellt und nicht abgeholt: Wladimir Putin wartet auf den ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah el-Sisi

Und: Hochkarätige Gäste hatten keine Lust, zu kommen! Zum Auftakt am Donnerstag waren nur 17 afrikanische Staatschefs vor Ort, beim letzten Gipfel 2019 folgten noch 43 der Einladung, so der britische Geheimdienst. Dass die Gäste fernbleiben, fiel auch dem Veranstalter auf. Der Kreml jammerte schon vor Beginn des diesjährigen Gipfels, dass seitens des Westens „beispielloser Druck“ auf afrikanische Staaten ausgeübt worden sei, um dem Treffen fernzubleiben.

Beim Russland-Afrika-Gipfel in Sankt Petersburg tauchte Prigoschin auf einmal auf.

Russische Kriegsexperten sind sicher: Putin plant eine neue Welle der Mobilmachung. Söldner-Boss Jewgeni Prigoschin (62) mischt offenbar beim Gipfel mit! Der Chef der Kämpfer-Gruppe „Wagner“ hatte im Juni einen Putsch-Versuch gegen Putin angezettelt, mit seinen Kämpfern die russische Armee und Sicherheitskräfte vorgeführt. Danach folgte eigentlich die Verbannung Prigoschins nach Belarus. Nun hat einer der engsten Vertrauten des Söldner-Bosses – der Leiter des russischen Hauses in der Zentralafrikanischen Republik, Dimitri Sytyi – ein Foto veröffentlicht, das Prigoschin auf dem Gipfel in Sankt Petersburg zeigen soll.

Wagner-Boss Jewgeni Prigoschin scheint sich in Russland immer noch wohlzufühlen – hier am Rande des Russland-Afrika-Gipfels mit einem Mitglied der Delegation der Zentralafrikanischen Republik

In mehreren afrikanischen Ländern genießt Putin noch immer Unterstützung (besonders im Sicherheitsbereich): Prigoschins Wagner-Kämpfer sind wichtige Akteure in dortigen Konflikten. Doch ihr gescheiterter Aufstand gegen die russische Militärführung im vergangenen Monat hat Fragen über die Zukunft der Gruppe in Afrika aufgeworfen. Wladimir Putin will mit dem Gipfel, der heute endet, afrikanische Staaten enger an Russland binden und Wirtschaftsbeziehungen aufbauen. (jjf)