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Das denkt Bill Mockridge über das Ende der “Lindenstraße”

Der Schauspieler im Interview

Vor vielen Jahren starb Schauspieler Bill Mockridge (72) in der ARD-Serie “Lindenstraße” den Serientod. “Das war damals sehr interessant”, erinnert er sich im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news zurück. Außerdem erklärt er, wie er über das Ende der Serie denkt, wie das Wiedersehen mit seiner ehemalige Kollegin Marie-Luise Marjan (79) bei den Dreharbeiten zu “Die Heinzels – Rückkehr der Heinzelmännchen” war und welche Serien er als “Serien-Junkie” gerade kuckt.

Bill Mockridge: Es stimmt, das mache ich nicht allzu oft, weil mir einfach die Zeit dafür fehlt. Bei den “Heinzels” mache ich eine Ausnahme. Ich spreche den alten, weisen Heinzel. Da sich die Macher keine andere Stimme als meine vorstellen konnten, konnte ich nicht nein sagen.

Mockridge: Da werden nicht meine Kindheitserinnerungen wach, aber meine Kinder haben die Mainzelmännchen im ZDF angesehen. Ich bin das erste Mal mit den Heinzelmännchen in Berührung gekommen, als ich Deutsch gelernt habe und in einer WG wohnte. Wir hatten eine Party gefeiert und am nächsten Tag war alles sauber. Ich bin gegen Mittag aufgestanden und habe verblüfft nachgefragt, wie das so schnell passieren konnte. Als Antwort kam: Das waren wohl die Heinzelmännchen. Da wurde mir erklärt, dass das so kleine Männlein sind, die unter der Erde wohnen und immer, wenn es etwas zu tun gibt, kommen sie nachts heraus und erledigen die Sachen.

Mockridge: Das war sehr schön und lustig. Ich finde die Figur, die sie spricht, auch super lustig. Diese fröhliche, dicke, pinke Frau, die immer nur Kuchen essen will. Das hat sie großartig gemacht.

Mockridge: Ich war todtraurig. Ich fand das wirklich sehr, sehr schade. Vielleicht ist nach 35 Jahren die Geschichte über ein Mietshaus in der Lindenstraße wirklich auserzählt. Das Leben geht weiter und es werden neue Geschichten erfunden. Trotzdem ist es ein ganz großes Stück Fernsehgeschichte und wenn das zu Ende geht, ist das sehr traurig.

Mockridge: Ich habe ja immer gesagt, ich schaue aus Protest nicht mehr, weil die mich getötet haben. Das war damals sehr interessant, als ich in der Serie gestorben bin. Ich war auf den Titelseiten von sämtlichen Tageszeitungen in ganz Deutschland. Ich fand das bemerkenswert, dass eine ganze Nation um eine fiktionale Figur trauert. Das war einerseits sehr berührend, andererseits sehr merkwürdig. Ich habe damals zu meiner Frau gesagt, wenn ich einmal sterbe, wird das nur auf der letzten Seite eines Wochenblatts zu lesen sein.

Mockridge: Mit Sicherheit. Das ist einfach nicht mehr so zeitgemäß. Es gibt so viele Serien, die in jeder Hinsicht interessanter und spannender sind. Ich glaube, die Geschichte ist jetzt auserzählt. Das waren 35 ganz, ganz großartige Jahre, es war eine wunderschöne Zeit, es heißt Abschiednehmen und nun kommen neue Projekte.

Mockridge: Absolut, ich bin ein Serien-Junkie. Ich kucke wahnsinnige viele Serien, hauptsächlich bei Netflix und Amazon Prime. Ich würde nichts lieber tun, als eine weitere Serienfigur zu spielen, zum Beispiel einen Großvater oder einen alten Ermittler in einer Krimiserie. Das hat einen großen Reiz für mich. Du entwickelst eine Figur über Jahre hinweg. Das macht wahnsinnig viel Spaß und ist auch eine große Verantwortung. Die Zuschauer sehen, wie du älter, dick oder dünn wirst. Sie leben mit dir und das finde ich eine sehr reizvolle Aufgabe.

Mockridge: Ich schaue viele Comedyserien und Stand-up-Comedy, aber auch Dramaserien. Meine Frau und ich sind gerade mittendrin in “The Affair”. “Killing Eve” fand ich absolut großartig, “Fleabag” ebenfalls. “Pastewka” ist auch immer wieder große Unterhaltung.

“Die Heinzels – Rückkehr der Heinzelmännchen” mit den Stimmen unter anderem von Bill Mockridge und Marie-Luise Marjan läuft ab 30. Januar 2020 in den deutschen Kinos.

(cam/spot)

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