Der Experte im Interview
Sven Deutschmanek (43) ist einer der Experten aus “Bares für Rares”. Zur beliebten TV-Sendung gibt es jetzt auch das Buch “Bares für Rares: Die spannendsten Geschichten, die interessantesten Objekte, die sensationellsten Gebote” (Riva). Darin kommt neben den anderen Stars der Show auch Deutschmanek zu Wort. Im Interview mit spot on news verrät er, wie er entdeckt wurde und was seine Tattoos bedeuten.
Sven Deutschmanek: Das hängt sicher damit zusammen, dass sich nach außen hin widerspiegelt, was bei uns passiert. Wir sind im Laufe der Jahre zu einer Familie zusammengewachsen. Zudem merken die Zuschauer, dass die Leute, die zu uns in die Sendung kommen, echt sind und echte Geschichten mitbringen. Das kommt an.
Deutschmanek: Ja, es sind wirklich Freundschaften entstanden in den letzten Jahren. Während des Drehs sind wir Experten aber immer getrennt von den Händlern. Trotz Freundschaft gibt es da überhaupt keinen Kontakt, weder persönlich noch telefonisch.
Deutschmanek: Das Objekt selbst sehe ich am Tag des Drehs. Ich kann die Gegenstände erst bewerten, wenn ich sie in den Händen halte. Das ist für mich auch der Reiz an dieser Sendung, es gibt jeden Tag eine neue Aufgabe. Ich habe außerdem festgestellt, dass es wichtig ist, eine Nebengeschichte über das Objekt zu erzählen, die manchmal interessanter ist als das eigentliche Objekt selbst. Mir wird vom Zollstock bis zum kaputten Radio alles vorgelegt, da muss ich breit gefächert aufgestellt sein. Natürlich kommt mir hier zugute, dass ich vorher schon meinen eigenen Laden betrieben habe.
Deutschmanek: Das Interesse habe ich sehr früh entwickelt, eher aus der Not heraus. Ich wollte etwas Geld nebenbei verdienen. Als ich meinen Mofa-Führerschein hatte, bin ich dann das erste Mal knapp 30 Kilometer nach Paderborn auf den Flohmarkt gefahren. Dort fand ich es so interessant, dass ich drei, vier Wochen später anfing, selbst zu verkaufen. Meine Familie hat mich dabei unterstützt. Anfangs lief das parallel zu meinem Job. Ich habe die Ausbildung als Kfz-Mechaniker abgeschlossen und habe meine Bundeswehrzeit absolviert. Anschließend bin ich nicht mehr zurück in die Werkstatt, sondern erst mal in die Buchhaltung gegangen, bevor dann später der Antiquitätenladen kam.
Deutschmanek: Das weiß ich bis heute nicht. Ich hatte zu dieser Zeit einen sehr professionellen Internetauftritt, vielleicht hat das etwas bewirkt. Zufällig hatte ich auch einmal die Sendung gesehen und gedacht, dass sie wirklich toll ist: Horst Lichter als Moderator, interessante Stücke, zum ersten Mal eine gute Mischung auch mit neuen Objekten. Einen Tag später bin ich in meinen Laden gefahren und habe einen Anruf von der Produktionsfirma gekriegt. Es gab dann erste Gespräche, ein Auswahlverfahren und schließlich war ich in der Sendung.
Deutschmanek: Dass ich in der Sendung der Spielzeug-Experte bin, hat sich dadurch entwickelt, dass es automatisch bei mir landet. Ich kenne mich da aber wirklich auch sehr gut aus, habe eine große Leidenschaft dafür, was vielleicht damit zusammenhängt, dass ich der Jüngste im Team bin.
Deutschmanek: Das müssen nicht immer unbedingt Gegenstände sein. Für mich ist es immer wichtig, dass es eine Geschichte gibt zu dem Menschen und dem Gegenstand, den er verkaufen will. Aber rein vom Objekt her betrachtet, ist mir die Borgward Isabella besonders in Erinnerung geblieben, weil es für uns alle ein sehr emotionaler Verkauf war. Der Herr hat das Fahrzeug über Jahre hinweg restauriert. Als dann der Verkauf abgeschlossen war, sind Tränen geflossen. Aber es gab auch viele andere besondere Momente. Zu manchen Leuten, die im Rahmen der Sendung Objekte mitgebracht haben, sind auch Freundschaften entstanden. Ganz einfach dadurch, weil wir eine Leidenschaft teilen, wie zum Beispiel die für alte Uhren.
Deutschmanek: Sehr entscheidend, weil er durch seine herzliche Art die Geschichten bei den Menschen abholt. Er weiß auch, wie er umschwenken muss, wenn es zu emotional wird. Das Tolle an Horst Lichter ist ganz einfach, dass er jeden Menschen respektvoll behandelt. Das fängt morgens im Team an, er begrüßt jeden persönlich, putzt auch noch selbst einen Fleck vom Tisch, wenn nötig. Zudem hört er den ganzen Tag zu, nicht nur bei den Gästen, auch bei uns im Team. Egal ob Trennung von der Freundin oder ein anderes Problem, er hat immer ein offenes Ohr und ist hilfsbereit zur Stelle. Er ist eine der angenehmsten Personen, die ich in den letzten Jahren kennengelernt habe. Und deshalb freue ich mich auch, dass wir privat befreundet sind.
Deutschmanek: Der eine Arm ist komplett voll, das ist das, was die Leute sehen. Mehr gibt es auch nicht. Anfang der 90er-Jahre war das cool. Das erste Tattoo hatte keinerlei Bedeutung. Ich wollte es einfach nur, weil es toll aussieht. Es hat mir auch viel Ärger eingebracht. Da ich vorher keine Erlaubnis von meinen Eltern bekam, hatte ich den ersten Termin zum Stechen an meinem 18. Geburtstag. Dadurch kam ich erst abends nach Hause, wo alle schon sehr lange auf mich gewartet haben… Später kam an der Innenseite des Oberarms ein Jesus-Tattoo dazu. Mein Großvater ist damals sehr stark an Krebs erkrankt, er hatte einen extrem langen Leidensweg. Die Tätowierung half mir ein bisschen, das zu verarbeiten. Weitere Tattoos lasse ich mir aber nicht mehr stechen.
Deutschmanek: Ja, das bleibt nicht aus. Aber man wächst da hinein. Ganz am Anfang war das noch nicht so, Horst hat uns dann darauf vorbereitet, dass das kommen wird. Ich kann aber gut damit umgehen und es sind auch immer sehr viele nette Gespräche dabei. Meine Kinder versuche ich allerdings zu schützen. Ich habe einen Sohn sowie eine Tochter aus einer anderen Beziehung.
Deutschmanek: Ich bin weiterhin Freiberufler, berate Leute. Ich muss mein Geld schon noch verdienen… Ich fahre auch keinen Porsche, und lebe völlig normal. Das ist mir ganz wichtig. Ich habe immer gesagt: Sollte ich mich durch den TV-Job verändern, höre ich auf. Das wäre schlimm für mich, ich will mir treu bleiben. Für mich ist das gerade ein schöner Lebensabschnitt mit einem tollen Job, aber abheben werde ich dadurch nicht.
Deutschmanek: Die Probleme an der Halswirbelsäule hatte ich über mehrere Jahre und musste dann etwas unternehmen. Jetzt geht es mir wieder sehr gut. Ich habe außerdem auch aufgehört zu rauchen. Die ersten drei Monate habe ich nicht zugenommen, dann kam es aber über Nacht. Wöchentlich konnte ich mir eine neue Hose kaufen. Ich habe etwa 30 Kilo zugenommen, bin aber gerade wieder dran, das abzunehmen.
(hub/spot)