86508:

Darum erkranken Kinder so selten an Corona! Neue Studie der Berliner Charité bringt spannende Einblicke

Schon seit längerer Zeit ist bekannt, dass es bei Kindern und Jugendlichen kaum zu schweren Verläufen einer Corona-Infektion kommt. Nun ist eine Studie der Berliner Charité der Ursache auf den Grund gegangen, wieso es bei Kindern so gut wie keine schweren Verläufe gibt.

Neue Studie von der Berliner Charité – Darum gibt es kaum schwere Covid-19-Verläufe bei Kindern

In der Praxis hat sich gezeigt, dass es bei Kindern und Jugendlichen so gut wie nie zu schweren Verläufen kommt, wenn diese sich mit dem ansteckenden Coronavirus infizieren. Nun wollten Wissenschaftler der Berliner Charité der Ursache für diese Tatsache auf die Spur kommen.

Und die Forscher kommen offenbar zum Ergebnis, dass die unterschiedlichen Reaktionen des Immunsystems für dieses Phänomen verantwortlich sind. Zu diesem Schluss kommt nun das Forscherteam des “Berlin Institute of Health in der Charité“ (BIH), der Charité –Universitätsmedizin Berlin, das Universitätsklinikums in Leipzig, und das Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) in Heidelberg, die bei dieser Untersuchung zusammengearbeitet haben. Die Forscher glauben nun nämlich die Ursache gefunden zu haben, nachdem sie insgesamt 268.745 Zellen von 42 Kindern und 44 Erwachsenen bei der Studie analysiert haben. “Wir wollten verstehen, warum die Virusabwehr bei Kindern offenbar so viel besser funktioniert als bei Erwachsenen“, verdeutlicht Professorin Irina Lehmann, Leiterin der AG “Molekulare Epidemiologie“ am BIH, den Grund für die Studie in der Pressemitteilung des Instituts. Offenbar sind bestimmte Zellen in der Nasenschleimhaut der Kinder in höherer Alarmbereitschaft, als dies bei Erwachsenen der Fall ist.

Schutzmechanismus verhindert schweren Corona-Verlauf bei Kindern

Wie die Wissenschaftler glauben, soll ein Schutzmechanismus bei den Kindern verhindern, dass es zu schweren Verläufen kommt. Um ein Virus effektiv bekämpfen zu können, muss der menschliche Körper das fremde Virus möglichst schnell erkennen. Die geschieht durch die sogenannten Mustererkennungsrezeptoren die eine Immunreaktion auslösen. Offenbar schafft es SARS-CoV-2 bei Erwachsenen leichter diese Rezeptoren zu überrumpeln und hat so mehr Zeit in die menschlichen Zellen einzudringen ohne dieses Frühwarnsystem auszulösen. Damit kann die Vermehrung der Viren nicht rechtzeitig verhindert werden. Bei Kindern ist diese Frühwarnsystem hingegen wesentlich stärker ausgeprägt und die folgenden Interferon-Ausschüttung größer. Dies bedeutet, dass der Körper der Kinder die Gefahr deutlich früher erkennt und das Virus schon bekämpft, bevor es zu einer massiven Vermehrung der Erreger kommen kann. “Wir haben aus dieser Studie gelernt, dass es offensichtlich nicht nur Risikofaktoren für schwere COVID-19-Verläufe gibt, sondern auch schützende Faktoren. Aus dem Wissen heraus, welche Voraktivierungen hilfreich als Schutz vor bestimmten Viren sind, könnte man nun auch darüber nachdenken, eine derartige Anti-Virus-Antwort bereits vor einer Infektion gezielt zu induzieren und so möglicherweise Risikopatienten vor einer schweren Erkrankung zu schützen“, bewertet Lehmann die Ergebnisse der Studie als äusserst positiv.

Beliebteste Artikel Aktuell: