So wie es aussieht, wird das Washington Football Team (werden sie jemals einen neuen Namen bekommen?) bald zu 100 % Dan Snyder gehören. Kürzlich wurde berichtet, dass er kurz davor steht, die restlichen Anteile an seiner NFL-Franchise für 875 Millionen Dollar zu kaufen. Natürlich braucht er die Zustimmung der anderen Besitzer der NFL-Teams, um die Schulden in Höhe von 450 Millionen Dollar zu übernehmen, die für den Kauf der 40,5 % des Teams erforderlich sind, die er noch nicht besitzt.
Wenn die Genehmigung erteilt wird, hätte Snyder die 100%ige Kontrolle über das Team und wäre dessen Eigentümer.
Snyder benötigt die Zustimmung von drei Vierteln der Eigentümer der 32 NFL-Teams. Das bedeutet, dass 24 Eigentümer den Bedingungen zustimmen müssten. Zu den Minderheitseigentümern, die Snyder auskaufen will, gehört auch der CEO von FedEx, Frederick Smith, der der Hauptinitiator dafür war, dass der Name Redskins aus dem Team gestrichen wurde.
Snyder und seine Schwester gründeten 1989 Snyder Communications, ein Werbeunternehmen. Sie dehnten das Geschäft auf alle Aspekte des ausgelagerten Marketings, eigene Produktproben, gesponserte Informationsanzeigen, Call Center, Außendienst und Telemarketing aus.
Im September 1996 ging das Unternehmen an die Börse. Zum Zeitpunkt des Börsengangs war der 32-jährige Snyder der jüngste CEO eines an der New Yorker Börse notierten Unternehmens (bis zu diesem Zeitpunkt).
Im Jahr 2000 verkaufte Snyder das Unternehmen für 2,5 Milliarden Dollar an die französische Firma Havas.
Snyder kaufte die Washington Redskins im Mai 1999 für 800 Millionen Dollar.
Zum damaligen Zeitpunkt war dies die teuerste Transaktion in der Geschichte des Sports. Heute erwirtschaftet die Franchise rund 500 Millionen Dollar Jahresumsatz und ist 3,5 Milliarden Dollar wert.
Der Name war nicht das einzige Problem für das Washington Football Team 2020. Gegen das Team wird auch wegen eines Berichts der Washington Post vom vergangenen Jahr ermittelt, in dem behauptet wurde, dass 40 weibliche Angestellte des Teams sexuell belästigt wurden. Im Januar bestritt Snyder jegliche Beteiligung an den Vorwürfen sexuellen Fehlverhaltens. Anfang dieses Jahres berichtete die Washington Post, dass das Team einer ehemaligen Mitarbeiterin im Rahmen eines streng geheimen gerichtlichen Vergleichs 1,6 Millionen Dollar gezahlt hat, nachdem sie Snyder im Jahr 2009 an Bord seines Privatflugzeugs sexuelles Fehlverhalten vorgeworfen hatte. Gerichtsdokumente, die von den drei Minderheitseigentümern des Washington Football Teams eingereicht wurden, enthüllten die Vorwürfe und die Vergleichsvereinbarung.
In den letzten Monaten waren die Eigentümer in einen erbitterten Kampf um den versuchten Verkauf ihres Anteils verwickelt. Snyder reichte zwei Tage später eine Erklärung ein, in der er den Minderheitseigentümer Dwight Schar beschuldigte, zu versuchen, Snyder "zu verleumden", um "ein Druckmittel in diesem Geschäftsstreit zu erlangen." Snyder beschuldigte Schar auch, der Washington Post über einen seiner ehemaligen Assistenten Informationen zugespielt zu haben. Snyder wies darauf hin, dass "nach einer Untersuchung durch eine angesehene Anwaltskanzlei" zu den Vorwürfen sexuellen Fehlverhaltens gegen ihn "keine Beweise für ein Fehlverhalten gefunden wurden".
In der Saison 2020-21 erreichte das Washington Football Team zum ersten Mal seit der Saison 2015 die Playoffs. Sie verloren das NFC-Wildcard-Spiel gegen Tom Bradys Tampa Bay Buccaneers, die natürlich auch den diesjährigen Super Bowl gewannen.
