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DAK: Krankenstand unter Beschäftigten steigt auf Rekordhoch

Der Krankenstand unter den Beschäftigten der Krankenkasse DAK ist in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres auf einen neuen Höchststand geklettert. Laut einer Auswertung der DAK, die der Nachrichtenagentur AFP am Montag vorlag, stieg er im ersten Halbjahr 2023 auf 5,5 Prozent. Das sei der höchsten Stand seit dem Start der Halbjahresstatistik vor zehn Jahren, teilte die Kasse mit.

Die DAK sprach von "ungewöhnlich" vielen krankheitsbedingten Ausfällen. Der Krankenstand unter ihren etwa 2,4 Millionen erwerbstätigen Versicherten war demnach im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, als er bei 4,4 Prozent gelegen hatte, deutlich erhöht. Rund die Hälfte der Beschäftigten war bis Ende Juni mindestens einmal krankgeschrieben. Eine so hohe Quote von 50 Prozent werde üblicherweise erst Ende des Jahres erreichte, erklärte die Kasse in Hamburg.

Wie andere Krankenkassen zuvor berichtete die DAK in diesem Zusammenhang von einer massiven Zunahme von Krankschreibungen wegen Atemwegsinfekten wie etwa Husten und Schnupfen, deren Zahl sich im Vergleich zum ersten Halbjahr des Vorjahres 2022 fast verdoppelte und "maßgeblich" für den Spitzenwert in der Statistik verantwortlich sei. Aber auch Krankschreibungen wegen psychischer Leiden und Muskel-Skelett-Erkrankungen wurden deutlich häufiger registriert.

Nach dem Ende der Coronapandemie sei es zu einem Nachholeffekt bei Infekten und Immunisierungen gekommen, erklärte die Kasse zur Begründung. Es spielten aber auch andere Gründe eine Rolle. So gebe es in Belegschaften eine höhere Sensibilität dafür, mit potenziell ansteckenden Krankheiten lieber zu Hause zu bleiben. Zudem gingen aufgrund des neuen elektronischen Meldeverfahrens inzwischen alle Krankschreibungen "automatisch und zuverlässig" bei den Kassen ein, was sich ebenfalls auf die entsprechenden Statistiken auswirke.

Besonders hoch war der Krankenstand im ersten Halbjahr im Branchenvergleich laut DAK unter den Beschäftigten der Altenpflege mit 7,4 Prozent und im Kita-Bereich mit 7,1 Prozent. In diesen Berufen fehle ohnehin Personal, erklärte die Kasse. Die Werte zeigten, dass das Thema Krankenstand nach der Pandemie wichtig bleibe. "Hier müssen wir Berufsgruppen mit Personalmangel besonders im Blick behalten, weil Stress und Überstunden den Krankenstand hochtreiben können", erklärte DAK-Chef Andreas Storm. Sonst drohe ein "Teufelskreis".

bro/pw