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Cupping: Was kann die neue Faszienbehandlung?

Das moderne Schröpfen

Wer Schröpfen hört, denkt vermutlich unweigerlich an die alternative Behandlungsmethode mit gläsernen Schröpfköpfen und geröteter bis gar blutiger Haut. Nicht so Gabriele Kiesling (“Schmerzfrei durch Cupping”). Die Physiotherapie- und Faszien-Expertin klärt im Gespräch mit der Nachrichtenagentur spot on news auf, dass die Behandlung von Schmerzen, das Lösen von Verspannungen und das Beheben von Bewegungseinschränkungen auch anders in Angriff genommen werden kann. Cupping heißt die Lösung.

“Die Faszien sind mit ihren über 100 Millionen Sensoren unser wichtigstes Sinnesorgan”, erklärt Kiesling. “Sie umhüllen uns äußerlich wie ein Taucheranzug und innerlich wie ein Verbindungsgewebe. Mit einem Drittel unseres Körpergewichtes sind Faszien ein hochempfindsames Gewebe, das es gesund zu erhalten gilt.”

Verkleben oder, wie die Expertin sagt, verfilzen die Faszienbänder, sind Schmerzen die Folge. Häufig sei dies neben der Lenden- und Halswirbelsäule der Fall, meint Kiesling. “Sie sind nach meiner Kenntnis die Hauptverursacher für Rücken- und Nackenschmerzen.” Aber auch verfilzte Faszienbänder am seitlichen Oberschenkel und am vorderen Unterarm seien keine Seltenheit.

Warum die Cups aus Biosilikon benutzen, wenn doch Faszienrollen weitaus bekannter sind? Die Physiotherapeutin erklärt: “Die große Faszienrolle wirkt mit großflächigem Druck auf breite Körper- und Faszienstrukturen ein. Dies leider auch häufig oberhalb der Schmerzgrenzen.” Mit den Cups sei hingegen eine “individuelle Selbstbehandlung im ‘Wohlweh’-Bereich” möglich.

Allerdings kommt es auch hier auf die richtige Dosierung an. Um ein optimales Ergebnis zu erzielen, wird der Cup auf dem sogenannten Triggerpunkt platziert. “Pro Anwendung genügt zunächst eine Minute Behandlungszeit”, führt Kiesling aus. Sie selbst arbeite gern mit der 5:2 Methode. “Das heißt fünfmal in der Woche eine Anwendung und an zwei Tagen eine Regenerationspause.” Halte man dieses Verhältnis ein, so würde sich bei mittelschweren Verfilzungen schon nach zwei bis drei Wochen eine “entscheidende Verbesserung” einstellen.

Dass Faszientraining gut für das Bindegewebe ist, hat sich mittlerweile herumgesprochen. Und auch Cupping kann laut Expertin einen Teil dazu beitragen. “Wenn das Bindegewebe, also die faszialen Anteile, durch das Cupping und die entsprechenden Körperübungen gelöst sind, zeigt sich anschließend ein optimales Hautbild.” Aber nicht nur die Sichtbarkeit von Cellulite, auch jene von Narben könne durch die moderne Schröpfmethode reduziert werden.

(cos/spot)

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